Die britische Notenbank könnte sich noch 2011 gezwungen sehen, den Leitzins zu erhöhen. Grund ist die anhaltend hohe Inflation. Das mittelfristige Inflationsziel von rund zwei Prozent würde dann erreicht werden, wenn der Leitzins im zweiten Halbjahr 2011 um 0,25 Punkte erhöht werden würde, heisst es im jüngsten Inflationsbericht der Bank of England.

Der Bericht ist in insoweit überraschend, als die meisten Experten bislang eine erste Zinserhöhung nach der Krise erst kommendes Jahr erwartet hatten. Das britische Pfund reagierte mit starken Kursgewinnen.

"Der kurzfristige Inflationsausblick hat sich weiter verschlechtert, vor allem wegen erneut gestiegener Energiepreise", heisst es in dem Bericht weiter. Zudem sei der Inflationsausblick mit ungewöhnlich hoher Unsicherheit behaftet. Bis Ende 2011 könnte die Inflationsrate gar auf fünf Prozent steigen. Zuletzt hatte die Rate im März bei vier Prozent gelegen. Der Wachstumsausblick wurde unterdessen gesenkt.

Eine hohe Teuerung gilt insbesondere in Verbindung mit einem schwachen Wachstum als problematisch, da sich die Geldpolitik in einer derartigen Situation in einer Zwickmühle befindet.

(tno/laf/awp)

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