Die Aussichten für Stellensuchende in der Schweiz bleiben grundsätzlich gut. Allerdings gibt es grosse Unterschiede zwischen den Branchen. Verschlechtert haben sich die Perspektiven bei Banken und im Gastgewerbe, wie der am Freitag publizierte KOF-Beschäftigungsindikator anzeigt.

Der vierteljährlich von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) berechnete Wert notierte im ersten Quartal des neuen Jahres bei 5,6 Punkten, nach +4,4 Punkten im ersten Quartal.

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Der Indikator liegt derzeit somit leicht über dem langfristigen Mittelwert, der nahe bei null ist. Insgesamt bleiben die kurzfristigen Aussichten für den Arbeitsmarkt somit «recht erfreulich», teilte die KOF mit. Denn eine Mehrheit der Unternehmen sei der Ansicht, ihr derzeitiger Personalbestand sei zu klein. Gleichzeitig erwarte eine Mehrheit der befragten Unternehmen, dass sie diesen in den nächsten drei Monaten erhöhen werde.

Grosse Unterschiede

Allerdings gibt es gemäss der KOF grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Positiv präsentiert sich die Lage im Baugewerbe. Hier stieg der Beschäftigungsindikator erneut und erreichte einen so hohen Indikatorwert wie zuletzt vor sechs Jahren. Die gute Auftragslage im Tief- und Geschäftsbau scheine in einem Stellenaufbau zu resultieren, hiess es.

Erfreulich entwickelten sich die Beschäftigungsaussichten auch bei den Versicherern, im Grosshandel und bei den übrigen Dienstleistungsunternehmen. Zu letzteren zählen gemäss KOF beschäftigungsmässig grosse Branchen wie das Verkehrswesen oder der Bereich Information und Kommunikation.

Pessimistische Gastronomen

Weniger gut sieht es hingegen im Gastgewerbe aus. Hier sind die Beschäftigungsaussichten deutlich pessimistischer als noch zu Jahresbeginn. Der Indikator ist gar in den negativen Bereich gerutscht.

Auch bei den Banken sieht es nicht allzu gut aus: Der Beschäftigungsindikator für diese Branche bewegt sich seit einem Jahr im negativen Bereich. Durchzogen sei die Situation schliesslich auch in der Industrie und im Detailhandel. Deren Beschäftigungsindikatoren sind nahe bei null, es ist weder mit einem Stellenaufbau noch mit einem -abbau zu rechnen, wie die KOF schrieb.

Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet und deckt in etwa 85 Prozent der Beschäftigung im privaten Sektor ab. Der positive Indikatorwert resultiert aus einem höheren Anteil an Umfrageteilnehmern, die in den kommenden Monaten Stellen schaffen wollen, im Vergleich zu solchen, die das Gegenteil planen.

(awp/tdr)