Das Vergleichsportal Comparis erwartet für 2024 in der Krankenkassen-Grundversicherung einen durchschnittlichen Prämienanstieg von sechs Prozent. «Ohne den politisch erzwungenen Reservenabbau wären die Prämien in den letzten Jahren lediglich um rund 2,5 Prozent pro Jahr und Person gestiegen und würden aktuell weiter in diesem Bereich steigen», wird Krankenkassenexperte Felix Schneuwly in der Comparis-Mitteilung zitiert.

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Die Prämienprognose basiert auf dem jüngsten Datensatz von Comparis und der ETH-Konjunkturforschungsstelle für 2022, der ein Wachstum von 2,9 Prozent verzeichnet. Im laufenden Jahr würden die Kosten demnach um 3,6 Prozent und im nächsten Jahr um 3,1 Prozent ansteigen. Das Wachstum des für die Krankenkassenprämien relevanten Kostenanteils betrage im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr 3,4 Prozent. Wie fast immer sei der vom Bundesamt für Gesundheit publizierte Kostenanstieg im ersten Quartal höher als im letzten, schreibt Comparis weiter.

Die zwischen 2021 und 2023 aussergewöhnlich stark schwankenden Kosten können nur zum Teil mit der Corona-Pandemie erklärt werden und deshalb nicht eins zu eins als Kostenprognose verwendet werden. Zu einem stärkeren Kostenanstieg führten höherer Bürokratieaufwand, nicht lieferbare günstige Medikamente, mehr Psychotherapien, die Umsetzung der Pflegeinitiative sowie mehr verunsicherte Personen, die sich mit diffusen Beschwerden untersuchen liessen.

Schneuwly rechnet damit, dass sich die Kostenschwankungen wieder beruhigen und sich das Kostenwachstum der medizinischen Leistungen zu Lasten der Grundversicherung in den nächsten Jahren im Bereich von etwas unter 3 Prozent einpendeln wird. Damit nicht jede Kostenschwankung zu einer Prämienschwankung führt, brauchen die Krankenversicherer wieder ein Reservepolster über dem gesetzlichen Minimum.

(sda/rul)