Die Schweizerische Nationalbank (SNB) passt ihre Anlagepolitik an. «Neu werden wir sämtliche Unternehmen, die primäre Kohle abbauen, aus unseren Portfolios streichen,» wie SNB-Präsident Thomas Jordan in einer Telefonkonferenz zur geldpolitischen Lagebeurteilung sagt.

In der Schweiz habe sich über die letzten Jahre ein breiter Konsens für den Kohleausstieg herausgebildet, begründete er den Entscheid. Er betonte ausserdem, dass bereits seit 2013 Anlagen in Unternehmen ausgeschlossen seien, die gravierende Umweltschäden verursachten, Menschenrechte verletzten oder geächtete Waffen produzierten. «Unsere Anlagepolitik soll den Werten der Schweiz entsprechen», erklärt Jordan.

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Kritik an Anlagepolitik

Die Anlagepolitik der SNB steht immer wieder in der Kritik, weil sie sich angeblich zu wenig an ethischen Fragen orientiert. Die Nationalbank ist mit 800 Milliarden Franken eine der weltgrössten öffentlichen Investorin. 

Der Kurswechsel der Schweizer Währungshüter ist überraschend. Noch vor einem Jahr sagte SNB-Direktorin Andréa Maechler gegenüber «SRF Eco», die Klimapolitik sei nicht Aufgabe der Bank. 

Auch international steigt der Druck auf Notenbanken weltweit: Die Europäische Zentralbank will zwar mehr für den Klimaschutz tun, investiert aber derzeit noch in Kohle-Anleihen und andere klimaschädliche Konzerne.

(mlo)