Nahe der Grenze zu China hat Indien die längste Brücke des Landes in Betrieb genommen. Die 9,1 Kilometer lange Dhola-Sadiya-Brücke führt über den Fluss Brahmaputra und verbindet die Bundesstaaten Assam und Arunachal Pradesh im Nordosten Indiens.

«Diese Brücke wird nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern den Menschen in Assam und Arunachal Pradesh eine neue wirtschaftliche Revolution bringen», sagte Modi bei der Einweihungsfeier.

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Schmaler Korridor

Assam und Arunachal Pradesh gehören zu sieben nordöstlichen Bundesstaaten, die nur über einen schmalen Korridor nördlich von Bangladesch mit dem Rest Indiens verbunden sind. Arunachal Pradesh grenzt im Norden an Tibet und wird teilweise von China beansprucht. Der Grenzkonflikt schwelt bereits seit Jahrzehnten.

Modi hat versprochen, die Infrastruktur in der abgelegenen Region zu verbessern. Neben der 318 Millionen Dollar teuren Brücke will die Regierung auch eine 2000 Kilometer lange Autobahn bauen, um den Osten von Arunachal Pradesh mit dem Westen zu verbinden. Die Baukosten werden auf sechs Milliarden Dollar geschätzt. Auch der Bau einer neuen Eisenbahnlinie wird geprüft.

Frühere indische Regierungen hatten den Bau neuer Strassen in Arunachal Pradesh abgelehnt - damit sie im Falle eines Konflikts nicht von chinesischen Truppen genutzt werden können. Modi hatte diese Vorgaben jedoch 2014 gelockert.

In indischen Medienberichten über die neue Brücke spielte nun eine grosse Rolle, dass auch bis zu 60 Tonnen schwere Panzer darüber fahren können. Der indische Verkehrsexperte Ajit Singh wies darauf hin, dass indische Truppen die bisher schwer erreichbare Region in "Krisenzeiten" nun leichter erreichen könnten. 1962 hatten sich Indien und China einen kurzen Krieg um Arunachal Pradesh geliefert.

(sda/chb)