Im Januar 2015 hob die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Frankenuntergrenze auf. Welche Folgen hatte dies für Schweizer Unternehmen im Wettbewerb mit den europäischen Nachbarn? Dazu liegt nun eine Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF vor: Mehr als ein Drittel der im Euroraum tätigen Schweizer Firmen büsste an Wettbewerbsfähigkeit ein, so ein Resultat der Befragung.

  • 60 Prozent der befragten Unternehmen erachten die Wirkung der Negativzinsen für angemessen: Vorteile und Nachteile hielten sich die Waage.
  • Vom Gesamtbild weichen die Banken und Versicherungen: Hier überwiegen für 65 Prozent die Nachteile der SNB-Geldpolitik – und zwar für 25 Prozent leicht und für 40 Prozent deutlich. 
  • Positiv bewertet wird die Zinspolitik in der Bauwirtschaft, welche vom durch die Negativzinsen ausgelösten Bauboom profitiert. 
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Durchschnittlich bezeichnen knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen den Franken als überbewertet, im verarbeitenden Gewerbe sogar über die Hälfte. Entsprechend leiden diese Firmen auch besonders unter dem Wettbewerbsdruck im europäischen Markt. 

Insgesamt atmen Schweizer Unternehmen zu Jahresbeginn wieder etwas auf. So stieg der Geschäftslageindikator im Januar in fast allen Wirtschaftsbereichen leicht an, wie die KOF mitteilt. Einzige Ausnahme ist die Versicherungs- und Finanzbranche, wo sich die Lage im Vergleich zum Vormonat leicht eingetrübt hat.

Deutlich gestiegen sei der Geschäftslageindikator hingegen im Baugewerbe, im Detail- und Grosshandel sowie bei den übrigen Dienstleistungen. In allen anderen Wirtschaftsbereichen hellte sich die Lage geringfügig auf. Nach einem sehr schwachen ersten Halbjahr 2019 habe sich die Lage insgesamt seit vergangenem Herbst stabilisiert, so die Mitteilung.

In die Ergebnisse der beiden Umfragen vom Januar sind Antworten von mehr als 4'500 Firmen aus unterschiedlichen Branchen eingeflossen.

(mlo, mit Material von awp)