Der Schweizer PMI für die Industrie ist im September 5 Punkte auf 44,4 gestiegen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten Werte im Bereich von 40,8 bis 41,7 Punkten prognostiziert.

Im Juli war der PMI Industrie mit 38,5 Zählern auf den tiefsten Stand seit 2009 abgestürzt. Werte über 50 Punkten signalisieren Wachstum, liegen sie darunter, gehen die Geschäftsaktivitäten im Sektor zurück. 

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Mit der jüngsten Dynamik hebt der Schweizer Industrie-PMI positiv von den Umfrageergebnissen in der Eurozone ab. Dort liegt der PMI mit 43,4 zwar höher, aber er ist im September ein weiteres Mal gesunken. Die Index-Komponente Auftragseingang hat dabei Werte erreicht, die seit Beginn der Erhebung nur selten gemessen wurden. Besonders schwach präsentiert sich das Bild in Deutschland und in Frankreich.

Arbeitsmarkt bleibt stark

In der Schweiz hat sich hingegen besonders der Rückgang der Produktionsdynamik deutlich abgeschwächt, heisst es bei den Ökonomen der UBS, die mit der Übernahme der Credit Suisse auch die PMI übernimmt, welche die Bank zusammen mit dem Branchenverband procure.ch erhebt. Zudem nehme der Auftragsbestand nicht mehr derart verbreitet ab wie im Vormonat, und auch die Arbeitsmarktlage sei weiterhin robust. Der Abbau der Vorproduktlager habe sich indes etwas beschleunigt.

Während aus Europa noch keine Erholungssignal kommen, lassen die Daten aus China hoffen, dass das Schlimmste des globalen Industrieabschwungs vorbei sein könnte. Dort sind die offiziellen PMI ebenfalls gestiegen und notieren über 50. Dass gleichzeitig aber die vom Medienhaus Caixin erhobenen PMI im September weiter gesunken zeigt, dass die konjunkturelle Stabilisierung noch auf unsicheren Beinen steht.

Dienstleistungssektor wieder im Plus

Der PMI für den Dienstleistungssektor stieg ebenfalls den zweiten Monat in Folge an und hat sich damit wieder klar über der Wachstumsschwelle etabliert. Der mehr auf den Binnenkonsum ausgerichtete Dienstleistungs-PMI legte im September um 2,2 Indexpunkte zu und erreichte damit 52,8 Zähler.

Der Anstieg sei insbesondere dank einer markanten Beschleunigung der Geschäftstätigkeit erfolgt, heisst es. Die Auftragslage bleibe aber angespannt, was dem Wachstumspotenzial Grenzen setze. Zudem überwiege den zweiten Monat in Folge der Anteil der Unternehmen, die steigende Preise im Einkauf rapportierten, gegenüber denjenigen mit Preissenkungen. Auch die Verkaufspreise seien im September in der Summe wieder gestiegen.

Diese guten Nachrichten stellen die Währungshüter vor Herausforderungen. Je robuster die Konjunktur und je stärker die Preisdynamik, desto eher könnte die Nationalbank zu weiteren Leitzinserhöhungen gezwungen sind. 

(rop mit Material von SDA)