Die Verbände des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) fordern für die Lohnrunde 2019/2020 generelle Lohnerhöhungen von zwei Prozent. Insbesondere bei den Frauenlöhnen brauche es nun ein deutliches Plus, forderte der SGB am Freitag an einer Medienkonferenz.

In den letzten drei Jahren sei es mit der Schweizer Wirtschaft spürbar aufwärts gegangen. Obwohl die Arbeitslast gestiegen sei, seien die Reallöhne um 0,6 Prozent zurückgegangen. Dies sei ungerecht und gefährde zunehmend die wirtschaftliche Entwicklung im Inland.

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Geringerer Pro-Kopf-Konsum

Der Pro-Kopf-Konsum ohne Gesundheitsausgaben sei seit 2015 real um rund 0,7 Prozent gesunken. Ohne spürbare Lohnerhöhung werde sich diese Entwicklung verschärfen.

Für den SGB ist der Spielraum für generelle Lohnerhöhungen vorhanden. Die Schweizer Konjunktur laufe besser als in diesen Wochen von vielen dargestellt. Die Firmen suchten so viele Arbeitskräfte wie nie in den letzten zehn Jahren.

Die Geschäftslage sei in nahezu allen Branchen gut. Selbst in der Industrie, wo sich die internationale Konjunkturabkühlung bemerkbar gemacht habe, sei die Geschäftslage nach wie vor mehrheitlich positiv und die Firmen rechneten für die nächsten Monate mit leicht anziehenden Exporten.

Aus der Sicht der Arbeitnehmenden braucht es die Lohnerhöhung auch, um die Teuerung von knapp 0,5 Prozent im laufenden Jahr sowie die weiter steigenden Krankenkassenprämien zu finanzieren. Dazu komme, dass die Arbeitsproduktivität stetig steige, real um rund ein Prozent pro Jahr.

Lohnrückstand der Frauen korrigieren

Besonders hoch sei der Handlungsbedarf im Nachgang zum vergangenen 14. Juni, als 500'000 Frauen und solidarische Männer für Lohngleichheit demonstriert hatten. Deshalb brauche es nun bei den Frauen-Löhnen konkrete Fortschritte.

Der Lohnrückstand der Frauen müsse korrigiert werden. In den von der Gewerkschaft Unia betreuten Branchen sollen die Frauen mindestens 50 Franken mehr erhalten.

Die Märkte bereiten sich auf einen globalen Abschwung vor

Die Signale wirken zunehmend alarmierend. Auf drei Hinweise sollte man jetzt achten. Die Analyse des «Economist». Mehr dazu hier.

(sda/gku)