Während in Deutschland mit Blick auf den Winter über längere Laufzeiten für Atomkraftwerke gestritten wird, will das erdbebengefährdete Japan sogar weitere Meiler ans Netz bringen. Neben einer Verlängerung der Laufzeiten bestehender AKW auf über 60 Jahre erwägt die Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida auch die Entwicklung und den Bau von Atomkraftwerken der nächsten Generation. 

Bis Jahresende wolle man diesbezüglich zu einem Ergebnis kommen, kündigte Kishida am Mittwoch an. Dies wäre eine deutliche Abkehr von Japans bisheriger Linie, keine zusätzlichen Atomkraftwerke zu bauen.

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Japan fasst neue Regeln für die Atomkraft

Nach der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 in Folge eines schweres Erdbebens und eines gewaltigen Tsunami führte Japan strengere Sicherheitsstandards ein, die den Betrieb von Reaktoren grundsätzlich auf 40 Jahre begrenzten. Ein Betrieb für weitere 20 Jahre ist jedoch möglich, wenn Sicherheitsverbesserungen vorgenommen werden. 

Bislang haben 17 Atomreaktoren die verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt, 10 Meiler davon wurden inzwischen wieder angefahren. Man werde alles tun, auch die übrigen sieben ans Netz zu bringen, so Kishida.

Japan, die vor Deutschland drittgrösste Volkswirtschaft der Welt, hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Fiskaljahr 2030 (Beginn 1. April) 20 bis 22 Prozent seiner Stromversorgung aus Atomenergie zu erzeugen.

(sda/mbü)