Wer im Schwyzer Bezirk Höfe mit seinen Steueroasen wie Freienbach, Feusisberg oder Wollerau lebt, hat mehr als doppelt soviel Geld im Portemonnaie wie der Durchschnittsschweizer. Die durchschnittliche Kaufkraft pro Kopf beträgt dort 87'853 Euro. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts GfK zur Kaufkraftverteilung im Jahr 2018 hervor. Demnach belegt der Zürcher Bezirk Meilen an der sogenannten Goldküste mit dem eineinhalbfachen des Landesdurchschnitts und rund 62'431 Euro pro Kopf auf Rang zwei.

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Auf dem dritten Rang folgt der Kanton Zug, der keine Einteilung in Bezirke kennt, mit einer Kaufkraft von 60'003 Euro. Danach folgen der Bezirk Küssnacht (SZ) mit 58'156 Euro und der Kanton Nidwalden mit 51'449 Euro.

Die Deutschschweiz liegt vorne

Auf den Spitzenplätzen liegen ausser den Kantonen Zug und Nidwalden ausschliesslich Bezirke aus den Kantonen Schwyz und Zürich. Erst auf den Rängen acht und neun folgen mit dem District de Nyon und dem District de Lavaux-Oron die ersten Regionen der französischsprachigen Schweiz. Landesweit am tiefsten ist die Kaufkraft in den Bezirken Entlebuch (LU) und Toggenburg (SG).

Wie im Vorjahr weisen die Kantone Zug, Schwyz und Nidwalden die höchste Kaufkraft je Einwohner auf, wie die Grafik des Datenanbieters Statista zeigt. Wegen der relativ geringen Anzahl an Einwohnern entspricht die Kaufkraftsumme dieser drei Kantone zusammen jedoch nur rund fünf Prozent derjenigen der gesamten Schweiz.

Ein Fünftel der Kaufkraft in Zürich

Der einwohnerstärkste Kanton Zürich – rund 18 Prozent aller Einwohner der Schweiz leben dort- verfügt mit über 68 Milliarden Euro dagegen über knapp 20 Prozent der gesamten Schweizer Kaufkraft. Mit einem ebenfalls hohen pro-Kopf-Durchschnitt landet Zürich im landesweiten Ranking auf Platz vier vor Genf. Am tiefsten ist die Kaufkraft mit 32'992 Euro im Kanton Jura.

Insgesamt prognostiziert GfK für die Schweiz eine Kaufkraft von 40'456 Euro je Einwohner. Das ist fast doppelt soviel wie die Österreicher und Deutschen mit 23'282 Euro beziehungsweise 22'992 Euro. Gesamteuropäisch hat GfK die Zahlen für 2018 noch nicht erhoben. In den vergangen Jahren lag im Kaufkraftvergleich jeweils lediglich das Fürstentum Liechtenstein vor der Schweiz.

Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Nicht berücksichtigt sind dagegen die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen oder Miete.

(sda/mbü)