Die Versteigerung der Kunstsammlung von David Bowie hat die Erwartungen am ersten Tag deutlich übertroffen. Allein das hoch gehandelte Gemälde «Air Power» des US-Amerikaners Jean-Michel Basquiat erbrachte einen Kaufpreis von fast sieben Millionen Euro. Erwartet worden waren drei bis vier Millionen.

Ein Bild des britischen Malers Frank Auerbach, das mit maximal 690'000 Euro taxiert worden war, wurde für 3,7 Millionen Euro ersteigert. Ein rundes Popart-Gemälde des Briten Damien Hirst, das Bowie selbst mit Initialen und Datum abgezeichnet hatte, fand für über 700'000 Euro einen neuen Besitzer.

Insgesamt hatte das Auktionshaus Sotheby's für die zweitägige Versteigerung einen Gesamtschätzwert von 15 Millionen Euro angegeben. Im Auftrag der Nachlassverwalter des im Januar mit 69 Jahren gestorbenen Rock-Superstars Bowie werden bis Freitagabend in London mehr als 350 Gemälde und Objekte versteigert. Der Erlös der Auktion soll der Familie des Musikers zugute kommen.

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Mit Leidenschaft gesammelt

«Der Motor für David Bowies Kunstsammlung, die er mit Leidenschaft zusammengetragen hat, war sein persönliches Interesse», heisst es von den Nachlassverwaltern. «Zwar hat seine Familie bestimmte Stücke von besonderer persönlicher Bedeutung behalten. Jedoch ist es jetzt an der Zeit, anderen die Möglichkeit zu geben, die Kunst und Objekte zu wertschätzen und zu erwerben, die er so bewunderte.»

Die vorangegangene Ausstellung «Bowie/Collector» in London, Los Angeles, New York und Hongkong zog Zehntausende Besucher an. Die Kunstschau präsentierte den Popstar erstmals in aller Öffentlichkeit als enthusiastischen und vielseitig interessierten Sammler.

Werke, die ihn motivierten und inspirierten

Die Privatsammlung biete «einen einzigartigen Einblick in die persönliche Welt eines der grossartigsten kreativen Köpfe des 20. Jahrhunderts», sagte Sotheby's-Fachmann Oliver Barker. Bowie habe «Ausschau gehalten nach Künstlern, mit denen er sich verbunden fühlte, und nach Werken, die ihn motivierten und inspirierten», ergänzte der Londoner Experte für britische Kunst, Simon Hucker.

Für ihn sei Kunst «immer eine unentbehrliche Nahrung» gewesen, sagte Bowie 1998. «Das Einzige, was ich wie ein Süchtiger sammle, ist Kunst», sagte er einmal über seine grösste Leidenschaft neben der Musik.

(sda/ccr)