Das Berner Kunstmuseum akzeptiert das Erbe von Cornelius Gurlitt. Dies teilte das Museum an einer Medienkonferenz am Montag in Berlin mit. Die Entscheidung sei dem Stiftungsrat nicht leicht gefallen, sagte Christoph Schäublin, Stiftungsratspräsident des Museums. Denn Triumphgefühle wären unangebracht, «angesichts der Geschichte, die auf der Kunstsammlung lastet.»

Es sei darum gegangen, die vielfältige und komplexe Verantwortung abzuklären - nicht zuletzt gegenüber denjenigen, «deren Leid in der Sammlung fortwirkt». Schäublin bat am Montag in Berlin um Verständnis für das monatelange Schweigen, das sich das Kunstmuseum aus mehreren Gründen auferlegen musste. Das «stete Abwiegeln hat auch uns wenig Lustgewinn eingetragen.».

Umfangreiche Sammlung

Die Sammlung umfasst rund 1600 Gemälde, Zeichnungen und Grafiken. Mutmasslich enthält das Konvolut auch Raubkunst, «entartete Kunst» und Werke, die ihre Besitzer in der Not des Zweiten Weltkriegs weit unter Wert verkaufen mussten. Mindestens zwei der Werke sind bereits von Experten als Raubkunst bestätigt worden.

Zahlreiche Medien, unter ihnen die Nachrichtenagentur dpa, berichteten in den vergangenen Tagen unter Berufung auf informierte Quellen, das Berner Museum werde das Erbe antreten. Die deutsche Regierung wie auch das Museum gingen bisher auf die Spekulationen nicht ein und verwiesen auf die Medienkonferenz vom Montag.

(sda/ccr)

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