Ständig raten mir Freunde, eine Überwachungskamera daheim zu installieren. Dann könne ich sehen, was in der Wohnung läuft, wenn ich nicht da bin. Wegen Einbrechern. Oder um zu wissen, ob sich der Babysitter daneben benimmt.

Die Kameras werden immer kleiner und preiswerter. Ruck, zuck sind sie mit dem Internet verbunden, per Smartphone-App lassen sie sich bedienen. Sie schiessen Fotos, machen Videos und schlagen Alarm, wenn sich jemand in ihrem Blickwinkel bewegt.

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Nutzer versäumen ein Passwort zu nutzen

Ich bin schon fast auf dem Weg in den Elektronikmarkt, doch nun habe ich erfahren, dass die Kameras ein grosses Risiko darstellen: Sie lassen sich leicht hacken. Oft versäumen es die Nutzer, sie per Passwort zu sichern.

Es gibt sogar eine Internetsuchmaschine, die weltweit ungeschützte Webcams im Angebot hat. Sie heisst Shodan und zeigt Wohnzimmer, Kellerräume, Büros, Babykrippen und noch viel mehr. Die Besitzer ahnen nicht, dass die ganze Welt in ihre Wohnungen blicken kann.

Nichts Spannendes zu bieten

Mir ist das egal. Ich will auf jeden Fall auch so eine Kamera. Ich werde mir nicht nur ein supersicheres Passwort ausdenken. Als ultimative Abwehrmassnahme praktiziere ich ein ganz ödes Leben daheim. Sollte sich also tatsächlich jemand in meine neue Webcam hacken, bekommt er absolut nichts Spannendes zu sehen und schaltet sofort wieder ab.

Tim Höfinghoff ist Mitglied der Chefredaktion der «Handelszeitung». Hier schreibt er über das digitale Leben.


 

 

Tim Höfinghoff
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