Das Joggen im Januar ist besonders hart. Nicht nur das Wetter ist miserabel. Schlimmer noch sind die vielen übereifrigen Menschen, die ihren Winterspeck loswerden wollen und für Dichtestress auf den Laufwegen sorgen.

Um mich ein wenig zu entspannen, habe ich mir vorgenommen, beim Laufen auf alles Digitale zu verzichten. Nach dem Motto: Meine Laufschuhe und ich in der Natur. Sonst nichts. Keine Kopfhörer im Ohr mit Musik. Meine Lauf-App habe ich auch gelöscht. Warum? Zu viel Ablenkung, zu viel Druck.

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Die Lauf-App ist offline

Ohnehin war es immer stressig, da ich nie wusste, wie und wo ich das Smartphone beim Laufen halten sollte. Hatte schon überlegt, mir ein «Sport Armband Case» mit «touchscreenfähiger Sichtscheibe» zuzulegen.

Doch das brauche ich ja nicht mehr. Weil die Lauf-App offline ist, wird es nun auch keine Facebook-Postings von mir geben: Über Jogging-Zeiten, Herzfrequenz und Laufrouten in Google-Karten. Ich muss sagen: So entspannt wie jetzt bin ich noch nie gejoggt. Keine Ahnung, ob ich langsamer oder schneller bin als früher. Es fühlt sich auf jeden Fall viel besser an. Das zählt.

 

Tim Höfinghoff ist Mitglied der Chefredaktion der «Handelszeitung». Hier schreibt er über das digitale Leben.