Im Mai kommen 20'000 Flaschen aus dem Weinkeller von William Koch bei Sotheby’s unter den Hammer. Die Auktion seiner hochkarätigen Weine erstreckt sich über drei Tage - vom 19. Mai bis zum 21. Mai. Es handelt sich fast um die Hälfte der gesamten Sammlung, die der US-Milliardär im Laufe von knapp vierzig Jahren erstanden hatte.

«Er hat in grossen Mengen gekauft», sagte Connor Kriegel, Auktionsleiter bei Sotheby’s Wine, der die Versteigerung organisiert. «Jedes Mal wenn er Gelegenheit hatte, die Sachen zu kaufen, die er liebte, dann kaufte er sie auch.»

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Bis 15 Millionen Dollar erwartet

Kochs Weine, die auf rund 2700 Auktionslose verteilt werden, dürften ihm schätzungsweise 10,5 Millionen Dollar bis 15 Millionen Dollar (etwa 14,4 Millionen Franken) einbringen. In mehr als 120 davon wird der begehrte Château Latour angeboten, darunter ein Los mit sechs Magnumflaschen des Jahrgangs 1961, dessen Wert auf 42'000 Dollar bis 60'000 Dollar geschätzt wird. Es gibt auch mehr als 80 Versteigerungslose mit Weinen vom berühmten Gut Château Mouton Rothschild: eines besteht aus 10 Flaschen des Jahrgangs 1945, die einen Preis zwischen 80'000 Dollar und 120'000 Dollar erzielen dürften.

«Das ist einer der legendärsten Weine», sagte Kriegel. «Es ist ein Kriegsjahrgang und einer der besten Weine, der jemals produziert wurde. So viele davon zu sehen, das ist ziemlich spektakulär.»

Kochs Schlagzeilen der Vergangenheit

Koch ist schon früher mit seiner Weinsammlung in die Schlagzeilen geraten. In den spätern 1980er Jahren zahlte er 500'000 Dollar für vier Flaschen, die angeblich einst Thomas Jefferson gehört hatten, sich aber letztlich als Fälschungen erwiesen. Im Jahr 2005 kam ans Licht, dass ihm ein Weinhändler namens Rudy Kurniawan 211 suspekte Flaschen für mehr als 2 Millionen Dollar verkauft hatte. (Koch reichte Klage ein und Kurniawan wurde letztlich zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.)

Die Auktion bei Sotheby’s hat dagegen andere Gründe: Koch hatte einfach zu viel des Guten. «Er stellte fest, das er es nie durch alle diese Weine schaffen würde», erklärte Kriegel. In der Mitteilung, die den Verkauf ankündigte, klang das aus Kochs Munde ähnlich: «Bei etwa 43'000 Flaschen werden ich unmöglich alles aus meinem Keller trinken können. Darum freue ich mich, diese Auswahl anzubieten, damit Sammler rund um die Welt die glorreichen Momente geniessen können, die diese Weine mit sich bringen», schrieb er.

Stabile Zeit für Weinverkäufe

Die Auktion findet zu einer relativ stabilen Zeit für Weinverkäufe statt. Der Markt ist von seinen Höchstständen im Jahr 2011 zwar wieder zurückgekommen, bei den jüngsten Auktionen erzielten einzigartige Flaschen allerdings wieder hohe Preise. Bei einer Weinauktion von Sotheby’s in London in der vorvergangenen Woche hatte eine einzelne Flasche 1945er Mouton Rothschild - der gleiche Wein, der sich auch in Kochs Sammlung findet - für mehr als 12'000 Dollar den Besitzer gewechselt.

«Herr Koch hat einen hohen Bekanntheitsgrad, und ich vermute, es wird sehr spannend werden», sagte Kriegel. «Man wird viele Klienten aus aller Welt anreisen sehen - einzelne Sammler, alle möglichen Leute, die an Wein interessiert sind.»

(bloomberg/ccr)