Er rechne damit, dass das Amt 30 Prozent seiner Zeit beanspruchen werde, lässt Herbert Scheidt die Presse wissen. Eine optimistische Ansicht: Bei Vorgänger Patrick Odier waren es 70 Prozent. Lohn gibt es dafür nicht, nur eine Spesenentschädigung. Kein Wunder, war es eine schwierige Aufgabe für die Findungskommission, bestehend aus Urs Rohner, Präsident der CS, Martin Scholl, CEO der Zürcher Kantonalbank (ZKB), und Yves Mirabaud, Senior Partner von Mirabaud, einen Kandidaten zu evaluieren. Umso mehr noch, als die Organisation als arg zerrissen gilt, weil Gross-, Privat- und Inlandbanken unterschiedliche Interessen haben.

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Die Kür des neuen Präsidenten, der seinen Job am 16. September antreten soll, war denn auch zäh – unzählige Namen von Kandidaten wurden herumgereicht. Der hinter den Kulissen angemeldete Machtanspruch der Inlandbanken, die den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz lancieren wollten, blieb ohne Erfolg.

Mit Scheidt zauberte die Kommission dann einen Kompromisskandidaten aus dem Hut: Privatbanker zwar, aber kein Genfer, Ex-Grossbanker zwar, aber heute bei einer Schweizer Familienbank tätig. Damit bleibt die Vereinigung aber auch etwas im alten Fahrwasser – eine grundlegende Erneuerung wurde verpasst.

Die Freunde und Gegner von Herbert Scheidt sehen Sie in der Bildergalerie oben.