Rund 20'000 Einwohner hat das Örtchen Blythe, und selbst Kalifornien-Insidern dürfte der Fleck im Riverside County an der Grenze zu Arizona kaum bekannt sein. Ein scharfes Auge auf Blythe hingegen hat Georges Schorderet, der bis ins Jahr 2001 als Finanzchef der Swissair amtete.

Drei Jahre nach dem Untergang der Airline heuerte der Schweizer beim saudi-arabischen Molkerei-Giganten Almarai an. Zunächst als Finanzchef, seit Februar 2015 führt Schorderet den grössten Nahrungsmittelkonzern der Golfregion als CEO.

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Genügend Agrarland

Als solcher muss er für die Saudis auch dafür sorgen, dass genügend Agrarland bewirtschaftet werden kann. Fündig geworden ist Schorderet dazu in den USA. Dieser Tage wurde bekannt, dass Almarai rund 725 Hektaren Land im kalifornischen Outback gekauft hat.

Blythe liegt beim Colorado-Fluss; die Saudis dürften also trotz Wasserknappheit im Golden State an genügend blaues Gold herankommen. Mit dem Kauf seien Wasserrechte verknüpft, schreibt die «Palo Verde Times». Per «Landgrabbing» in Kalifornien soll die Versorgung mit Alfala, dem sogenannten Luzerneheu, für Saudi-Arabien sichergestellt werden.

Land zum Schnäppchenpreis

Die Kosten des Landerwerbs sind für Schorderet überschaubar. Die 725 kalifornischen Hektaren waren für 32 Millionen Dollar zu haben. Also etwa ein Zehntel des Listenpreises der Boeing 777-300 ER, die bei der Swiss aktuell angeschafft wird.

Andreas Güntert
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