Bregy arbeitet seit 2008 beim SOV. Vorher wirkte er unter anderem drei Jahre als Geschäftsführer beim Walliser Obst- und Gemüseproduzentenverband (FVPFL). Gegenwärtig absolviert der Dipl. Ing.-Agr. ETH berufsbegleitend eine Weiterbildung zum Master of Business Administration (MBA) an der Hochschule Luzern.

Wenn man aus dem Wallis kommt und Bregy heisst, ist die Einstiegsfrage rasch gegeben? Werden Sie häufig darauf angesprochen, dass Sie gleich heissen wie der frühere Schweizer Spitzenfussballer?
Georg Bregy: Dank der Assoziation können sich die Leute meinen Namen meist gut merken, dies ist ein echter Vorteil.

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Aber bei Ihrem Vornamen fehlt – im Unterschied zu Fussballer Georges Bregy – das «es» als Endung.
Auch die Westschweizer sprechen diese deutschsprachige Vornamen-Variante problemlos richtig aus.

Fussball spielt bei jedem Walliser eine wichtige Rolle. Oder ist mit dem Arbeitsort Zug und dem EVZ eventuell doch eher Eishockey angesagt?
Wenn es um Sport geht, bin ich am liebsten selber aktiv, vor allem draussen und in den Bergen.

Obst und Sport passen gut zusammen. Weshalb sind die Obstproduzenten nicht stärker im Sport als Sponsor aktiv?
Apfelsaft und Schorle positionieren wir als gesunde Getränke für aktive Leute. Wir unterstützten etwa das Weltcup-Skispringen in Engelberg. Unser Mix mit dem Hauptmedium Fernsehen erreicht eine optimale Wirkung.

Schweizer Obst ist auf Marketing angewiesen. Wo drückt der Schuh?
Im Marketing müssen wir die junge Generation noch mehr von den Vorteilen des Obstkonsums überzeugen.

Wie können sich die Schweizer Obst-produzenten gegen die ausländische Konkurrenz behaupten?
Unsere Trümpfe sind Glaubwürdigkeit, basierend auf umweltschonender Produktion, und Kundennähe. Und ohne einen dosierten Grenzschutz ginge es nicht.

Geld spielt in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Wie wichtig ist Ihnen Geld?
Geld ist Mittel zum Zweck, es muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt.

Was langweilt Sie?
Diskussionen über Qualität, Qualitätssicherung und dergleichen. Manchmal ist man sich nicht einmal über den Begriff einig. Qualität ist sowieso ein Muss.

Welches Buch hat Sie beeindruckt?
«Führen – Leisten – Leben. Wirksames Management für eine neue Zeit» von Fredmund Malik. Ein lesenswertes Führungsbuch, das auch unbequeme Wahrheiten anspricht.

Was stimmt Sie traurig?
Wenn Lebensmittel gering geschätzt werden. Es kann nicht sein, dass sie beinahe nichts kosten dürfen, während wir für anderes viel Geld ausgeben, und dass sie in Massen verloren gehen, während anderswo Mangel herrscht.

Was würden Sie gerne erfinden?
Eine Apfelsorte mit natürlicher Resistenz gegen Feuerbrand. Damit könnten wir die gefährlichste Krankheit im Obstbau ausschalten.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung ausserhalb der Arbeit?
Zeit mit der Familie verbringen. Unsere beiden kleinen Kinder geben einem alles vielfach zurück.

Wie wohnen Sie?
In dörflichem Umfeld in einer Wohnung.

Was für ein Auto fahren Sie?
Hier spiele ich den Joker. Freude habe ich immer noch an meinem Tourenvelo von Villiger, das bereits durch halb Europa gefahren ist.

Welche Fähigkeiten besässen Sie gerne?
Mit jeder Aufgabe etwas früher fertig zu sein als geplant.

Wie lautet Ihr Alltagsmotto?
Mit Herz und Verstand.

Was ist Ihre grösste Sorge?
Die 10 bis 20 Prozent zu viel Äpfel auf dem Markt verursachen in unserer Branche einen starken Preisdruck, ohne dass dadurch der Absatz steigt. Viele Betriebe sind gefährdet.

Was treibt Sie derzeit am stärksten an?
Die Frage, wie sich ein Berufsverband ausrichten muss, um für seine Mitglieder bestmögliche Leistungen zu erbringen.

Welchen kulinarischen Genüssen können Sie nicht widerstehen?
Edlen Walliser Weinen. Einige davon sind Weltspitze.

Was haben Sie lieber – Äpfel oder Aprikosen?
Äpfel gehören bei mir sozusagen zu den Grundnahrungsmitteln, Aprikosen sind eine Freude des Sommers.

Welchen Traum wollen Sie sich erfüllen?
Per Tourenski den Elbrus im Kaukasus besteigen. Er ist mit 5642 Metern der höchste Berg Europas und bietet an seinen Hängen ein ideales Skigelände.

Welches Musikstück würden Sie als persönliche Hymne wählen?
Das Wohltemperierte Klavier von J.S. Bach.(mk)

 

Steckbrief

Name: Georg Bregy

Geboren: 23. April 1974

Zivilstand: Verheiratet

Wohnort: Orsières VS

Ausbildung: Dipl. Ing.-Agronom ETH, MBA Luzern

Bisherige Funktion: Leiter Abteilung Produktion, Schweizer Obstverband (SOV), Zug

Neue Funktion: Direktor, Schweizer Obstverband (SOV), Zug (ab 1. Januar 2013)