Der Bitcoin-Zug ist schon lange in voller Fahrt. Wer früh in die Kryptowährung investiert war, hat ein Vermögen gemacht. Zuletzt aber gab es Kursrückschläge. Die Volatilität ist zurück.

Investitionen in Bitcoin bleiben ein Risiko-Investment. Der Wert der Währung schwankt extrem, gleichzeitig sind die enormen Avancen sehr verlockend. Der kanadische Vermögensberater Yves Lamoureux empfiehlt deshalb, den Markt im Auge zu behalten, aber von Bitcoin selbst die Finger zu lassen. Er bevorzugt ein klassisches Investment in den Aktienmarkt mit starkem Kryptobezug.

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Die Empfehlung: der Coinbase-Rivale Bakkt. Das Unternehmen ist noch jung, eigentlich ein Fintech, das unlängst in einem SPAC-Deal an die Börse ging. Der Kurs schoss in der Spitze auf bis zu über 50 Dollar, fiel dann aber wieder auf knapp 3 Dollar und notiert mittlerweile unter der 10-Dollar-Marke.

Starke Mutter

Die Bakkt-Aktie kam gleich doppelt unter die Räder: Sie gilt erstens als Wachstumstitel im Tech-Bereich – aber genau hier gab es jüngst eine grosse Ausverkaufsbewegung. Und zweitens ist sie eine Kryptoaktie – und die Kryptowährungen haben den schlechtesten Jahresstart aller Zeiten hingelegt.

In der Folge sei die Bakkt-Aktie jetzt wieder eine Wette wert, sagt Lamoureux. «Mir gefällt das Unternehmen, vor allem weil ich glaube, dass es die digitale Version des US-Dollars verwahren wird», so der Kanadier in einem Kommentar.

Bakkt gehöre denselben Leuten, denen auch die New Yorker Börse gehöre. «Sie sind gewohnt, Aktien zu schützen», so Lamoureux. «Und ich denke, dass Bakkt irgendwann zum Hüter des digitalen US-Dollars wird.» Es sei schon letztes Jahr ein lohnendes Investment gewesen, jetzt sei es noch besser.

Microsoft an Bord

Bakkt ist mehrheitlich im Besitz der Intercontinental Exchange (ICE). Das ist die Mutter der New York Stock Exchange. Sie betreibt weltweit rund zwei Dutzend weitere Börsenplätze. Microsoft gehört zu den Förderern der ersten Stunde.

Was die Bakkt-Empfehlung interessant macht: Lamoureux hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, wie gut er den Bitcoin-Kurs verfolgen und voraussagen kann. Er hat die Spitzen richtig vorhergesehen, die Stürze ebenfalls.

Zuletzt hat er die Trendwende im November 2021 prophezeit – er warnte davor, dass die Rekordjagd vorübergehend ein Ende nehmen werde. Tatsächlich kam Mitte November der grosse Rutsch. Anfang 2017 und Mitte 2020 hat Lamoureux die Bewegungen im Kryptomarkt ebenfalls richtig antizipiert.

Ein Teil seiner Überzeugung geht zurück auf die Namensänderung einer Sportarena in Los Angeles, Kalifornien. Sie wird unter anderem für Profi-Basketball-Spiele genutzt, aber auch für Profi-Hockey-Spiele. Die Multifunktionsarena war jahrelang unter dem Namen Staples Center bekannt, heisst seit kurzem aber Crypto.com-Arena.

Potenzial zur Rakete

Lamoureux sieht darin eine Analogie zum berühmten Wolkenkratzer-Index, wonach der Bau von neuen Rekordgebäuden ein Vorbote einer Wirtschaftskrise ist. Die jüngsten Kryptoexzesse am Super Bowl geben seiner Theorie weiter Schub. 

Das Problem: Bakkt war in jüngster Zeit sehr beliebt bei den Short-Sellern. Sie wetteten auf weiter sinkende Kurse – und hatten damit öfters Erfolg. Das Unternehmen muss jetzt liefern: Am 17. Februar legt es Zahlen vor. Das Versprechen vor dem Börsengang lautete: Steigerung der jährlichen Nettoeinnahmen von rund 55 Millionen Dollar auf 515 Millionen Dollar innert fünf Jahren. Ist das Unternehmen auf dem Weg dazu, könnte das Papier wirklich zur Rakete werden. 

Vieles hängt dabei von der Entwicklung des Kryptokurses selbst ab – je höher, desto besser. Aber Bakkt dürfte die Bitcoin-Entwicklung sogar um ein Mehrfaches übertreffen, wenn es im Kryptomarkt neue Höhenluft gibt. Deshalb die Empfehlung aus Kanada: Bakkt statt Bitcoin. 

JP Morgan schätzt den «Fair Value» eines Bitcoins

Die US-Bank JP Morgan sieht den Bitcoin aktuell über seinem Wert – und dies, obschon der Kurs der Kryptowährung in den letzten Wochen massiv nach unten gerutscht ist. Die Experten und Expertinnen von JP Morgan taxieren den «fairen Wert» von Bitcoin bei rund 38’000 Dollar – das sind umgerechnet rund 35’000 Franken und knapp 12 Prozent weniger, als derzeit dafür gezahlt wird. Als langfristiges, theoretisches Fernziel für den Bitcoin nennt die Bank einen Wert von 150’000 Dollar. Vor einem Jahr noch lag dieser Wert bei 146’000 Dollar.

Diese Berechnung hat aber ihre Tücken. Mehr lesen Sie hier.