Achtung Anleger: Egal, ob Sie ein gläubiger Überzeugungstäter oder ein skeptischer Verweigerer sind, die Risiken von Kryptowährungen könnten sich laut dem US-Finanzdienstleister MSCI stetig in Ihr Portfolio «einschleichen». Mindestens 52 Unternehmen, die eine Marktkapitalisierung von 7,1 Billionen Dollar repräsentieren, sind laut einer Analyse von MSCI in gewissem Masse in Kryptowährungen engagiert.

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Die Bandbreite reicht von All-In-Playern wie Coinbase über Bitcoin-Bilanzierer wie Tesla und Microstrategy bis hin zu Unternehmen, die einen Zeh in Krypto-Marktdienstleistungen stecken, wie JPMorgan Chase.

«Einfache Fragen fangen an, knifflig zu werden»

Die wachsende Bedeutung der volatilen digitalen Anlageklasse bringt eine Reihe von Herausforderungen für Investoren und Unternehmen mit sich, die versuchen, die damit einhergehenden ökologischen, sozialen und Governance-Risiken zu bewerten, so der Bericht. Dazu gehören laut MSCI Fragen zu allem, von Treibhausgasemissionen, die beim Mining von Coins entstehen, bis hin zu fehlenden Rechnungslegungsstandards für Kryptowährungen und Fragen zur Transparenz, wie die Netzwerke betrieben werden.

«Wirklich einfache Fragen fangen hier an, wirklich knifflig zu werden», sagte Harlan Tufford, der MSCIs nordamerikanische Corporate-Governance-Forschung leitet, in einem Podcast, in dem der Bericht diskutiert wurde. «Zum Beispiel: Wer im Unternehmen kennt den Schlüssel für den Zugang zu Ihrer privaten anonymen Wallet, in der eine Milliarde Dollar in Bitcoin gespeichert sind? Und wie kann man das überwachen?»

Erschwerend kommt hinzu, dass es den Topmanagern an Krypto-Know-how zu mangeln scheint. MSCI hat die Biografien von etwa 6500 Geschäftsleitungsmitgliedern durchsucht und festgestellt, dass nur 79 Biografien in 64 Unternehmen Hinweise auf Kryptowährungen oder Blockchain enthalten, während 1114 Hinweise auf Cybersicherheit enthalten. Eine Suche nach «Risikomanagement» ergab gar 5155 Ergebnisse.

Gelegenheit für jüngere Chefs

«Menschen mit fortgeschrittenen kryptowährungsspezifischen Fähigkeiten und Erfahrungen sind wahrscheinlich selten - zumindest in den traditionellen Rekrutierungskanälen für Top-Manager», so die Schlussfolgerung des Berichts. «Dies könnte eine Gelegenheit sein, die Vielfalt der Geschäftsleitungen bezüglich des Alters der Mitglieder zu erweitern.»

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(bloomberg/gku)