Zusammen mit den bisherigen Beteiligten - den Automobilherstellern Audi, BMW, Daimler, Ford, Hyundai und Porsche - werde Blackrock 700 Millionen Euro investieren. Wie sich die Summe aufschlüsselt, wurde nicht bekannt. Insidern zufolge steuert der US-Investor aber den grössten Teil der Summe bei. Die Zahl der Schnell-Ladestationen soll von 400 in zwei Dutzend europäischen Ländern auf mehr als 1000 mit rund 7000 Ladepunkten bis 2025 steigen.

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Ionity bietet Schnell-Ladestationen mit bis zu 350 Kilowattstunden Ladekapazität, ausschliesslich aus erneuerbaren Energiequellen, an. Bisher ist die vor vier Jahren gegründete Gemeinschaftsfirma auf Standorte an wichtigen Autobahnen und Schnellstrassen in Europa beschränkt.

Künftig will der markenübergreifende Anbieter auch an viel befahrenen Verbindungsstrassen zu Grossstädten seine Säulen aufbauen. Ausserdem wolle Ionity Flächen für eigene Standorte mit Ladeparks unter dem Markenzeichen des Rotmilans erwerben.

Bedarf für über 5 Millionen neue Ladestellen bis 2030

Der Ladestellen-Betreiber unterstütze mit seiner Infrastruktur die Energiewende und passe daher gut zum Investmentschwerpunkt erneuerbare Energien, erklärte Blackrock-Manager David Giordano. "Ionity hat sich wirklich von anderen abgehoben, was den Reifegrad des Geschäfts und den Erfahrungsschatz der bestehenden Partnerschaften betrifft", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Einstieg von Blackrock zeige, wie attraktiv Ionity und allgemein das Feld der E-Mobilität für Investoren sei, sagte Ionity-Chef Michael Hajesch. Die Firma werde sich weiter auf Europa fokussieren.

Der Aufbau der Ladeinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für den Umschwung zu Elektromobilität. Mit ihrer Ladestellengesellschaft leisten die Autokonzerne und Blackrock einen kleinen Beitrag, gemessen am Bedarf öffentlicher Ladepunkten.

Nach Schätzung des europäischen Automobilverbandes ACEA beläuft dieser sich bis 2030 auf sechs Millionen Stecker, wenn in der EU mit dem Umstieg auf E-Autos die CO2-Emissionen von Neufahrzeugen um die Hälfte sinken und entsprechend viele E-Autos auf die Strasse sollen. Derzeit sind es knapp 225'000, vor allem in Westeuropa.

Mit Stromtankstellen wollen auch Mineralölkonzerne und Energieversorger Geld verdienen. Gewinn erwirtschaftet Ionity unterdessen noch nicht, wie Hajesch sagte. "Wir brauchen noch etwas Zeit, um profitabel zu werden, aber wir sind on track."