«Wir kommen langsam, aber sicher zurück, wissen aber auch, dass das Geschäftsjahr 2020 schon gelaufen ist», sagt François-Henry Bennahmias, CEO der Luxusuhrenmarke Audemars Piguet im Interview mit der «NZZ am Sonntag». In Folge der Corona-Krise werde man «einen Umsatzrückgang von 15, 20 oder 25 Prozent haben und leicht unter die Marke von 1 Milliarde Franken fallen», erklärt er weiter.

 

Da die Uhrenproduktion zwei Monate lang komplett stillgestanden sei, werde Audemars Piguet 2020 nur 35'000 statt 45'000 Uhren bauen, wie ursprünglich geplant. Für die Uhrenmarke spiele das aber keine Rolle. Der Verwaltungsrat habe, als die Produktionsstätten geschlossen wurden, sofort volle Unterstützung zugesagt, sagt Bennahmias. «Sein Statement war: Halte nicht den Gewinn, sondern die Mitarbeiter, auch wenn wir dafür unsere Reserven anbrauchen müssen.» Für die Schweizer Uhrenbranche gehe es jetzt aber «um Leben und Tod», erklärt Bennahmias weiter: «Einige Händler werden womöglich nicht überleben, einige Marken werden verschwinden und mit ihnen einige Zulieferer».

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Die Bank Vontobel teilt diese Einschätzung: «Von den rund 600 Uhrenmarken werden 50 bis 100 Mühe haben, diese Krise zu überleben», sagt Analyst René Weber. Er schätzt, dass die Schweizer Uhrenexporte 2020 um 30 Prozent schrumpfen werden. Für die Verkäufe in der Schweiz prognostiziert er sogar ein Minus zwischen 40 und 50 Prozent. 

 

(me)