Der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt hat sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte angesichts der Konjunkturabkühlung verlangsamt. Im Juli entstanden 164'000 neue Jobs und damit 29'000 weniger als im Vormonat, wie die Regierung in Washington am Freitag mitteilte. Zudem wurden im Mai und Juni zusammen 41'000 weniger Stellen geschaffen als bislang angenommen. Die Arbeitslosenquote stagnierte im Juli bei 3,7 Prozent. Als weiteres Signal für eine Abschwächung gilt, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit so gering ausfiel wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr.

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«Die konjunkturelle Abkühlung hinterlässt am US-Arbeitsmarkt Spuren», sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Balz. Die weltgrösste Volkswirtschaft ist im zweiten Quartal nur noch mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,1 Prozent gewachsen, nachdem es zu Jahresbeginn zu 3,1 Prozent gereicht hatte. «Die noch relativ günstige Wirtschaftslage in den USA wird vor allem durch die globale Abschwächung und die Handelskonflikte bedroht», sagte Balz. «Entsprechend dürfte die Notenbank Fed die Zinsen bald weiter senken.»

Die Fed, die Vollbeschäftigung und stabile Preise fördern soll, hat in dieser Woche angesichts der globalen Konjunkturabkühlung erstmals seit mehr als zehn Jahren den Leitzins gesenkt. Die Währungshüter reagierten damit auf den von Präsident Donald Trump angezettelten Handelskonflikt mit China und der EU, der zusehends auf die globale Konjunktur und auch die US-Wirtschaft durchschlägt. Notenbankchef Jerome Powell sprach von einer «Sicherheitsvorkehrung».

Die Einzelhändler bauten im Juli Arbeitsplätze ab, während Dienstleister und Baubranche zurückhaltender bei Neueinstellungen wurden. Die Industrie stockte dagegen ihre Belegschaft auf. «Es ist beeindruckend, dass auch im elften Aufschwungjahr von Monat zu Monat immer noch so viele neue Stellen «Die US-Konjunktur und damit der Job-Motor dürften in nächster Zeit allerdings weiter etwas an Fahrt verlieren und höhere Beschäftigungsanstiege seltener werden.»

(reuters/gku)

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