Bernard Maissen wird neuer Direktor des Bundesamts für Kommunikation (Bakom). Das gab der Bundesrat am Donnerstag bekannt. Der 59-Jährige Maissen ist seit 2018 Vizedirektor des Bakom, zuständig für die Abteilung Medien.

Die neue Funktion tritt er am 1. Juli an. Er übernimmt das Amt von Philipp Metzger, der im Februar zur Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) gewechselt hat. Seither wird das Bakom interimistisch vom stellvertretenden Direktor Philippe Horisberger geleitet.

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Langjähriger Chefredaktor der sda

Maissen stammt aus dem Journalismus. Er hat an der Universität Freiburg Germanistik, Geschichte und Journalismus studiert und war danach in verschiedenen Funktionen als Journalist und Chefredaktor tätig. Vor seinem Wechsel ins Bakom war er Chefredaktor und Mitglied der Geschäftsleitung der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA).

Die Medien gehören zu den grossen Herausforderungen des neuen Bakom-Direktors. Das Parlament berät derzeit über ein Massnahmenpaket zur Unterstützung der Branche. Dieses könnte den Strukturwandel, der sich in der Corona-Krise noch beschleunigt hat, allenfalls bremsen. Der Ständerat entscheidet in der Sommersession über die Vorlage.

Umstrittenes 5G-Dossier

Das schwierigste Dossier auf Maissens Schreibtisch stammt aber aus der Telekom-Abteilung. Er muss als neuer Bakom-Direktor den Aufbau des 5G-Netzes begleiten. Der neue Mobilfunkstandard ist hoch umstritten. Mehrere Volksinitiativen wollen die Einführung stoppen, während die Wirtschaft nach 5G ruft.

Der Bund hatte die Frequenzen Anfang 2019 versteigert. Im April entschied der Bundesrat, noch einmal Testmessungen durchzuführen und bis Ende Jahr eine Vollzugshilfe vorzulegen. Der Mobilfunkstandard ist die Voraussetzung für verschiedene neue Technologien wie selbstfahrende Autos oder Virtual Reality.

Mit Bernard Maissen habe der Bundesrat eine kompetente Persönlichkeit ernannt, die auch unternehmerische Führungserfahrung mitbringe, heisst es in der Mitteilung. Dank seinen fundierten Kenntnissen der Medienbranche und seinem breiten Netzwerk in Politik und Wirtschaft sei er für die kommenden Herausforderungen im Bakom bestens gerüstet.

(sda/mbü)