Johnson & Johnson (J&J) hat in den USA eine Notfall-Zulassung seines Corona-Impfstoffs beantragt. Ein entsprechender Schritt in Europa solle in den kommenden Wochen folgen, teilte der US-Pharmakonzern mit.

Sobald das Zulassungsverfahren der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA abgeschlossen und die Genehmigung erteilt worden sei, könne mit der Auslieferung begonnen werden, sagte J&J-Chef Paul Stoffels.

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Die FDA setzte eine Besprechung ihres unabhängigen Beratungsausschusses für Impfstoffe für den 26. Februar an. Dieser gibt dann eine Empfehlung ab. Bei den bereits zugelassenen Vakzinen von BioNTech/Pfizer und Moderna erfolgte jeweils einen Tag später die Zulassung.

Vor knapp einer Woche hatte J&J gemeldet, dass sein Impfstoff in einer weltweiten Studie eine Wirksamkeit von 66 Prozent erzielt habe. Das Risiko, mit Covid-19 hospitalisiert zu werden oder zu sterben, wurde in den Tests mit dem Mittel um 85 Prozent gesenkt.

Die Vorteile

Der Impfstoff bietet den Vorteil, dass nicht zwei Dosen benötigt werden – eine einmalige Impfung genügt. Zudem muss das Präparat nicht tiefgefroren gelagert werden, was die Verteilung erleichtert. Der Impfstoff basiert anders als der der Konkurrenz nicht auf einer völlig neuen Technologie, sondern auf einem normalen Erkältungsvirus.

Insgesamt will Johnson & Johnson in diesem Jahr eine Milliarde Dosen bereitstellen. Produziert werden soll das Vakzin in den USA, Europa, Südafrika und Indien. Die USA haben sich für eine Milliarde Dollar 100 Millionen Dosen gesichert. J&J rechnet mit der Auslieferung in der ersten Jahreshälfte.

Zudem haben die USA eine Option auf weitere 200 Millionen Dosen. Die EU hat sich bis zu 400 Millionen Dosen von dem Mittel gesichert.

Die Schweiz befindet sich noch in Verhandlungen mit Johnson & Johnson, die Zulassungsbehörde Swissmedic hat aber bereits das Prüfverfahren aufgenommen.

(Reuters)