Die deutschen Sparkassen haben angesichts der Coronakrise derzeit bei 222.500 Kreditkunden die Zins- und Tilgungszahlungen ausgesetzt. Das erfuhr Bloomberg vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Dabei handelt es sich um rund 95'000 Privatkunden, der Rest entfällt auf geschäftliche Kunden.

Die Deutsche Kreditwirtschaft, das Sprachrohr aller Banken und Sparkassen, hatte zuvor bereits erklärt, die Branche unterstützte Konsumenten, die durch die Pandemie unverschuldet in eine finanzielle Notlage geraten seien.

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Verwiesen wurde auch auf eine entsprechende gesetzliche Regelung. Demnach sollen in Notfällen Ansprüche des Darlehensgebers gegenüber Konsumenten gestundet werden, die zwischen 1. April und 30. Juni fällig werden.

Andere Banken zeigen sich auch kulant

Laut DSGV gehen die Stundungen bei Privaten allerdings nicht nur auf die gesetzliche Regelung zurück, sondern auch auf viele individuelle Vereinbarungen zwischen Kreditgeber und Kunden.

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken erklärte, ihm würden derzeit keine Zahlen vorliegen, teilte aber mit: «Es gibt auch bei uns bereits viele Privatkunden, die aufgrund von Einnahmeausfällen angesichts der Corona-Pandemie die Stundung ihres Verbraucherkredits beantragt haben und voraussichtlich wird das Aufkommen in den nächsten Tagen noch steigen.»

Auch der Bundesverband deutscher Banken, die Interessensvertretung privater Institute, hat nach eigenen Angaben keinen Überblick zu Antragszahlen bei seinen Mitgliedern.

(bloomberg/mbü)