Neumieter in der Schweiz konnten sich wegen Corona kurzzeitig über leicht tiefere Mieten freuen. Nach dem Einbruch im April sind Mietwohnungen im Mai nun aber bereits wieder teurer geworden. Dagegen sind die Preise für Eigentumswohnungen im Mai erstmals in diesem Jahr gesunken.

Gemäss dem von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen IAZI erhobenen Swiss Real Estate Offer Index stiegen die in Inseraten ausgeschriebenen Mietpreise im Mai schweizweit um 0,5 Prozent. Damit sei der Rückgang im April von -0,7 Prozent beinahe wieder wettgemacht, wie der Online-Marktplatz am Mittwoch in einem Communiqué schreibt. Im Jahresvergleich waren Mietwohnungen im Mai 2020 jedoch um rund 0,8 Prozent günstiger zu haben als noch im Vorjahr.

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Auch die Anzahl der ausgeschriebenen Wohnungen ist wieder angestiegen. Laut der Mitteilung konnten im Mai 20'000 Mietwohnungsinserate ausgewertet werden. Das sind gleich viele wie jeweils vor der Coronakrise. Im März und April war die Anzahl der ausgeschriebenen Mietwohnungen auf der Plattform Immoscout24 zwischenzeitlich auf rund 17'000 gesunken. Dies deute darauf hin, dass die Verunsicherung im Mietwohnungsmarkt bereits wieder abflache.

Dennoch seien langfristige Folgen für den Wohnungsmarkt noch nicht vom Tisch: «Abhängig von Arbeitsmarkt und Zuwanderung könnte eine 'zweite Welle' wirtschaftlicher Art die Mietpreise auf breiter Front zum Sinken bringen», wird Immoscout24-Geschäftsführer Martin Waeber in der Mitteilung zitiert.

Eigentumspreise steigen auf Jahressicht

Auch Einfamilienhäuser wurden im Mai nach einem leichten Rückgang im Vormonat wieder etwas teurer verkauft. Die Verkaufspreise stiegen um 0,8 Prozent an. Bei den Eigentumswohnungen verzeichnete der Index hingegen erstmals im aktuellen Jahr einen tieferen Wert als im Vormonat: Die Preise für die ausgeschriebenen Eigentumswohnungen gingen um 0,6 Prozent zurück.

Auf Jahressicht wurden jedoch sowohl Einfamilienhäuser als auch Eigentumswohnungen teurer. In den letzten zwölf Monaten stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 1,4 Prozent in die Höhe. Einfamilienhäuser wurden im Jahresvergleich rund 2,4 Prozent teurer.

(awp/tdr)