Frauen unter 40 sind im ersten Covid-19-Jahr am stärksten von Erwerbslosigkeit betroffen gewesen. Während Männer in allen Altersgruppen gleich häufig ihre Arbeit verloren, war das bei Frauen zwischen 40 und 54 Jahren nur selten der Fall, bei den noch älteren gar nie.

Die jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren hatten den höchsten Zuwachs zwischen 2019 und 2020; ihre Erwerbslosenquote stieg von 7,2 im Jahr 2019 auf 8 Prozent im Jahr 2020, wie die aktualisierten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Donnerstag zeigen.

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Hingegen hat sich die Quote bei den 40- bis 54-jährigen und bei den 55- bis 64-jährigen Frauen im Vergleich zu 2019 weniger verändert. Bei Letzteren ist die Erwerbslosenquote sogar leicht zurückgegangen.

Ungeachtet der Geschlechter litten Arbeitnehmende im Alter von 25 bis 39 Jahren am stärksten unter Jobverlust: Bei ihnen stieg die Arbeitslosigkeit um 0,7 Prozentpunkte von 3,7 auf 4,4 Prozent.

Mehr Hausmänner wegen Corona?

Die Verteilung Vollzeit/Teilzeit blieb sich 2020 insgesamt gleich wie im Vorjahr: 62,6 Prozent der Beschäftigten arbeiteten über 90 Prozent, 37,4 Prozent weniger.

Zwischen den Geschlechtern zeigten sich aber signifikante Unterschiede: Während bei den Frauen die Vollzeitbeschäftigung um 0,7 Prozentpunkte zunahm auf 40,9 Prozent, ging sie bei den Männern um 0,6 Prozentpunkte zurück auf 81,7 Prozent.

Bis 2019 hatte die Vollzeitbeschäftigung von Frauen kontinuierlich abgenommen: 1995 arbeiteten noch 47,1 Prozent der erwerbstätigen Frauen 90 Prozent und mehr, 2005 waren es 43,5 und 2015 noch 41 Prozent, während die Teilzeitbeschäftigung analog stieg.

Bei Männern gilt derselbe Befund: Von 1995 bis 2019 fiel der Anteil der Vollzeit arbeitenden Männer von 91,9 auf 82,3 Prozent. 2020 setzte sich bei ihnen der Abwärtstrend fort, während er sich bei den Frauen umkehrte.

Erwerbslosenquote stieg bei Männer stärker

Die Erwerbslosenquote gemäss ILO (Definition des Internationalen Arbeitsamts) stieg 2020 bei Männern stärker als bei Frauen: um 0,6 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent, während sie bei Frauen nur um 0,3 Prozentpunkte anstieg und nun 5 Prozent erreicht hat - ein Wert, der schon in früheren Jahren immer wieder aufschien.

Die hierarchische Stellung von Frauen zeigte in den letzten 30 Jahren einen leichten Trend aufwärts: 1991 wirkten 12,2 Prozent der arbeitnehmenden Frauen in Vorgesetztenfunktion, 2011 waren es 15,9 Prozent, 2019 erreichte dieser Anteil einen Rekord von 17,4 Prozent. 2020 gings wieder abwärts: um 0,5 Prozentpunkte auf 16,9 Prozent. Das war allerdings immer noch der zweithöchste bisher erreichte Wert.

Die Frauenquote steigt nur langsam

In der Unternehmensleitung liegen die Werte seit Jahren bei etwa 4 von 100 arbeitnehmenden Frauen. Bei den Männern sind 7,5 bis 8 von 100 Arbeitnehmern Chefs. Von allen Vorgesetzten stellten Frauen im ersten Coronajahr 36 Prozent, 0,6 Prozentpunkte weniger als im Spitzenjahr 2019. Seit die Frauenquote in Vorgesetztenfunktionen 2005 das Drittel erreichte, steigt ihr Anteil offensichtlich nur sehr langsam.

(awp/mbü)