Die Freiburger Tourismusgemeinde Val-de-Charmey greift den Bergbahnen im Ort finanziell unter die Arme. Die Gemeindeversammlung hat am Montag für einen Kredit von 750'000 Franken an die Gesellschaft TéléCharmey gestimmt, die die Skilifte übernommen hatte.

345 Anwesende sagten am Abend Ja zur Finanzhilfe, zwei lehnten sie ab, und eine Person enthielt sich der Stimme, wie Gemeindepräsident Etienne Genoud der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mitteilte.

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Die Finanzspritze war blockiert

Beim Kredit handelt es sich um eine einmalige Spezialzahlung über drei Jahre. Sie belastet das Budget der Gemeinde 2020, 2021 und 2022. Die Bürger hatten bereits im Januar eine Finanzhilfe an die Seilbahnen in der Höhe von 250'000 Franken beschlossen. Nach der Pleite der Betreibergesellschaft im März war diese Finanzspritze jedoch blockiert.

Im Sommer wurde die neue Seilbahngesellschaft TéléCharmey gegründet mit dem Ziel, den Winterbetrieb zu sichern. Das Geschäft soll am 14. Dezember aufgenommen werden. Die Bahnen warten derzeit noch auf die Betriebsbewilligung des Bundesamts für Verkehr (BAV).

Vor einem Jahr hatten die Bürger von Val-de-Charmey eine finanzielle Unterstützung für die Skilifte noch abgelehnt. Ein Kredit von 600'000 Franken hätte damals eine Steuererhöhung nötig gemacht.

Die Bergbahnen in den Freiburger Voralpen steckten seit 2012 in finanziellen Schwierigkeiten. Mitte März machte der damalige Gemeindepräsident von Val-de-Charmey vor den Medien auch den Klimawandel für die Probleme verantwortlich. Die Talstation befindet sich auf knapp 900 Metern über Meer.