Damien Piller, langjähriger Präsident der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg, wehrt sich weiter gegen Vorwürfe zu ungetreuer Geschäftsführung. An einer Medienkonferenz am Montag in Freiburg präsentierte er zwei neue Gutachten, die seine Unschuld zeigen sollen.

«Alle Quittungen sind vorhanden», sagte Piller. «Alles ist absolut klar und transparent.»

Die Treuhandgesellschaft FIDAG (Sion) habe die Buchhaltungen der zwei Gesellschaften, die für die Migros Neuenburg-Freiburg die Verkaufsstellen Belfaux und La Roche realisiert haben, auf deren Richtigkeit und Konformität hin überprüft. Die Gesellschaft GBL Management habe ihrerseits die technischen Aspekte einer genauen Analyse unterzogen.

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Piller sieht sich entlastet

Die eingehende Aufgliederung zeige, dass die Konten der Gesellschaften fehlerfrei geführt worden seien, dass die Kosten für die Realisierung dieser zwei Verkaufsläden im dafür üblichen Bereich lägen und dass den je 800'000 Franken reale Gegenleistungen entsprächen.

Die durch die Gesellschaften realisierte Gewinnmarge liege entscheidend unter der diesbezüglichen Norm. Die beiden Gutachten würden Damien Piller also vollumfänglich entlasten, hiess es an der Medienkonferenz.

Urabstimmung am 16. November

Am 16. November entscheiden die Genossenschafter der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg, wie es im Konflikt zwischen Piller und der Migros weitergeht. An diesem Tag wird eine im September aufgegleiste Urabstimmung stattfinden.

Der Migros-Genossenschaftsbund in Zürich hatte im Sommer Strafanzeige gegen Piller eingereicht. Er will mit der Strafanzeige erreichen, dass Vorwürfe zu ungetreuer Geschäftsführung gegen Piller von unabhängiger Stelle untersucht werden.

Medienberichte belasten ihn

Laut Medienberichten soll die Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg in den Jahren 2014 und 2015 zwei Zahlungen von insgesamt gut 1,6 Millionen Franken an Firmen getätigt haben, die Piller selber gehören sollen.

Die Firmen hätten im Kanton Freiburg Überbauungen realisiert, in denen jeweils ein Migros-Supermarkt eingemietet sei. Piller solle auch als Rechtsberater dieser Firmen fungiert haben. Geschäftsmann und Anwalt Piller wies wiederholt alle Verdachtsmomente von sich.

(sda/mbü)