Zuletzt hat eine Meldung für Aufsehen gesorgt, wonach der Staatsfonds von Katar seinen Anteil an der Credit Suisse (CS) unter 5 Prozent verringert habe. Der Fall unter die meldepflichtige Schwelle ist aber nur von vorübergehender Natur, weil die Kataris einen Teil einer im Frühjahr emittierten Pflichtwandelanleihe gezeichnet haben.

Die Qatar Investment Authority (QIA) hält nun noch einen Anteil von 4,8 Prozent an der Schweizer Grossbank, wie aus einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC zu entnehmen war. Mehr Einsicht gewährt eine am Freitag publizierte Meldung an die Schweizer Börse SIX. Dieser zufolge ist der direkt gehaltene Anteil der Kataris an der CS in der Tat auf 4,837 Prozent gesunken.

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Aber inklusive der Ansprüche auf weitere CS-Aktien hat der Staatsfonds seinen Anteil an der Credit Suisse, die sogenannten Erwerbspositionen, auf 6,005 Prozent aufgestockt. Im Herbst 2018 hatte QIA Erwerbspositionen in Höhe von lediglich 5,6 Prozent gemeldet, davon wurden 5,21 Prozent direkt in Namenaktien gehalten.

Kapitalverdünnung wegen Greensill und Archegos

Wie der SIX-Meldung weiter zu entnehmen ist, hat die Qatar Investment Authority im Frühjahr bei den beiden von der CS ausgegebenen Pflichtwandelanleihen kräftig zugegriffen. Deren Wandlung werden QIA bis Ende 2021 weitere fast 31 Millionen CS-Aktien ins Depot spülen und den direkt gehaltenen Anteil an der Grossbank um 1,168 Prozent erhöhen.

Insgesamt kommen mit den beiden Pflichtwandlern im November 203 Millionen Titel neu in Umlauf. Das entspricht einer Kapitalverdünnung um acht Prozent. Die Credit Suisse hatte die Papiere nach den Debakeln um Archegos und Greensill ausgegeben, um ihre Kapitalposition zu stärken.

Der Staatsfonds von Katar hatte sich 2008 erstmals in grossem Umfang an der Credit Suisse beteiligt und dazu beigetragen, das Kapital der Bank während der Finanzkrise aufzustocken. In jenem Jahr meldete QIA eine Beteiligung von knapp 10 Prozent an Aktien und Derivaten der Credit Suisse - und reduzierte den Anteil seither.

Katar bleibt vor Blackrock

Dennoch bleibt der Golfstaat mit 6,005 Prozent grösster Aktionär der Credit Suisse. Dahinter folgt Blackrock. Dieser Investor hält laut einer Meldung von Anfang Juni 4 Prozent direkt an der CS und 5,46 Prozent inklusive der gehaltenen Anrechte. Auch Blackrock hat sich gemäss der Meldung an den Pflichtwandlern beteiligt und wird im November 15,2 Millionen neue CS-Anteile erhalten.

(awp/gku)

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