Die Coronakrise hinterlässt Spuren in der Schweizerischen Reisebranche. Bei der Kuoni-Muttergesellschaft DER Touristik Suisse kommt es nun zu Entlassungen. «Leider musste ich meinen Mitarbeitenden letzte Woche sagen, dass eine Restrukturierung unvermeidbar ist», sagte Chef Dieter Zümpel in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» (SoZ).

«Wir hinterfragen alles - das Filialnetz, die Produktion der Reisen, aber auch die Kosten der Zentrale. Selbstverständlich wollen wir so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten», so die Worte des Managers. Er rechnet für 2020 mit einem Umsatzeinbruch von bis zu 70 Prozent, wie er ausführte.

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Offen für Zusammenlegung?

Aufgrund der Krisensituation sei Zümpel gar bereit, mit dem grössten Konkurrenten Hotelplan die Gespräche über eine Zusammenlegung des Massengeschäfts wieder aufzunehmen. «In dieser Situation gibt es nur zwei Möglichkeiten: Der Stärkste überlebt, oder aber es kommt zu Zusammenschlüssen. Wir sind offen für jedes Gespräch mit Mitbewerbern - Hotelplan ist einer davon.»

In der aktuellen Situation ist ausserdem die Frage nach der Liquidität zentral. Diese sei aber über den Cashpool des Mutterkonzerns Rewe aus Deutschland gesichert.

Ausserdem warte sein Unternehmen seit Monaten auf Millionenrückzahlungen der Airline Swiss. Bisher seien diese nicht getätigt worden. «Wir hoffen immer noch, das Problem im Dialog zu lösen. Parallel dazu bereiten wir aber die nötigen formaljuristischen Schritte vor», so Zümpel.

Kuoni: Keine Gespräche mit Konkurrenten

In einer Stellungnahme widersprechen Kuoni und DER Touristik Suisse «der teilweise vorgenommenen Interpretation des Interviews, dass Pläne für einen Zusammenschluss mit anderen Reiseunternehmen im Bereich Volumengeschäft vorliegen würden».

Man führe weder Gespräche mit Mitbewerbern, noch stünden diese an, so Zümpel laut Mitteilung vom Sonntag.

«Sollen wir den Kunden auch die Koffer packen?»

Dieter Zümpel hat Kuoni wieder auf Zack gebracht: Der CEO von DER Touristik Suisse über Klimadebatten, die Thomas-Cook-Pleite und sein erstes Wort auf «Schwiizertüütsch». Mehr hier. Abo

(awp/gku)