Der Apotheken- und Gesundheitskonzern Galenica erlebt in der Coronakrise ein Auf-und-Ab. Während die Apotheken im März einen Ansturm zu bewältigen hatten und andere Geschäftsteile hohe Umsätze erzielten, nahmen die Verkäufe seit Anfang April stark ab. An der Jahresprognose und der Dividende hält der Konzern jedoch fest.

Der Ansturm in den Apotheken war mit Ausbruch des Coronavirus in der Schweiz gross. Im März hätten die vom Bundesrat schrittweise eingeführten Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zu ausserordentlich hohen Umsätzen sowohl in Apotheken als auch bei den anderen Unternehmen der Gruppe geführt, teilte Galenica am Donnerstag mit.

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Bei Logistikfirmen wie Galexis oder Alloga, die den Schweizer Markt mit Medikamenten und Gesundheitsprodukten versorgen, hätten die Volumina massiv zugenommen. Die Kapazitätsgrenzen in den Distributionszentren seien an gewissen Tagen deutlich überschritten worden, was auch zu Lieferverzögerungen geführt habe. Derweil sei - insbesondere für Spitäler - die Produktion von Desinfektionsmittel erhöht worden.

Umsatzrückgänge im April

Seit Anfang April hat sich die Lage für Galenica aber komplett verändert. Die Frequenzen und Umsätze in den schweizweit rund 500 Apotheken seien stark zurückgegangen. Galenica sieht einerseits den Lockdown als Grund dafür: Standorte wie jener am Flughafen Zürich hätten geschlossen werden müssen, und in den wenig frequentierten Einkaufszentren und Bahnhöfen seien die Verkäufe stark zurück gegangen. Andererseits sei im März offensichtlich auf Vorrat eingekauft worden.

Die Auswirkungen der Coronakrise auf die Ergebnisse des laufenden Jahres kann Galenica laut Mitteilung noch nicht abschätzen. Je nach Stärke und Dauer der ausserordentlichen Lage werde das Ergebnis negativ beeinflusst. Vor dem Hintergrund der Unsicherheiten halte man aber an der anfangs März publizierten Prognose fest. Galenica rechnet demnach mit einem Umsatzanstieg von 1 bis 3 Prozent und einem Plus beim Betriebsergebnis (EBIT) von 3 bis 6 Prozent.

Unveränderte Dividende

Auch die den Aktionären in Aussicht gestellte Dividendenausschüttung in Höhe von 1,80 Franken je Aktie wird nicht angetastet. Darüber abgestimmt wird an der Generalversammlung vom 19. Mai. Diese werde aufgrund von Corona ohne Anwesenheit der Aktionäre durchgeführt, so die Mitteilung. Diese können ihre Stimmrechte schriftlich oder in elektronischer Form an die unabhängige Stimmrechtsvertreterin übertragen.

(awp/tdr)