Die britische Wirtschaft hat sich im Sommer von ihrem Corona-bedingten Rekordabsturz im Frühjahr kräftig erholt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von Juli bis September um 15,5 Prozent zum Vorquartal und damit so schnell wie noch nie, wie das Statistikamt in London am Donnerstag mitteilte.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem noch etwas größeren Plus von 15,8 Gerechnet, nach einem Rekordeinbruch von fast 20 Prozent im Vorquartal. «Diese Zahlen zeigen, dass sich unsere Wirtschaft im Sommer erholte», sagte Finanzminister Rihsi Sunak.

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Fürs Gesamtjahr minus elf Prozent erwartet

Angesichts des erneuten Lockdowns infolge steigender Coronavirus-Neuinfektionen trübten sich die Konjunkturperspektiven zuletzt allerdings wieder ein. Die Notenbank geht inzwischen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden vierten Quartal um zwei Prozent sinken wird.

Für das gesamte Jahr 2020 rechnet sie jetzt mit einem noch nie dagewesenen Konjunktureinbruch von elf Prozent, im März hatte sie lediglich ein Minus beim BIP von 9,5 Prozent veranschlagt.

Die Bank of England hat deshalb ihre Geldschleusen weiter geöffnet: Das Volumen des laufenden Wertpapierkaufprogramms wurde um 150 Milliarden auf 895 Milliarden Pfund erhöht, um mit billigem Geld die Konjunktur anzukurbeln.

(reuters/gku)