Rote Köpfe in China wegen Swatch: Ausgerechnet im für ihn so wichtigen Absatzmarkt ist der Schweizer Uhrenkonzern mit einer Werbekampagne in ein Fettnäpfchen getreten. Deshalb hat man nun in Biel reagiert: Swatch hat die Werbung zurückgezogen und von all seinen Onlineauftritten entfernt, wie zuerst die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hat.
Der Grund für den Fauxpas: Die Werbung für die Swatch Essentials-Kollektion zeigt ein asiatisches Model, das die äusseren Ecken seiner Augen weiter nach aussen zieht, also Schlitzaugen macht. Für viele Chinesinnen und Chinesen bedient das Unternehmen aus Biel BE damit einen rassistischen Stereotypen. Entsprechend gross ist der Aufschrei in den sozialen Medien.
Swatch entschuldigt sich
Als Reaktion auf den Shitstorm hat das Unternehmen von Chef Nick Hayek (70) auch eine Entschuldigung veröffentlicht. Man habe die «jüngsten Bedenken» zur Kenntnis genommen, heisst es in einer Stellungnahme, die der Konzern auf seinen Social Media veröffentlicht hat. Und weiter: «Wir entschuldigen uns aufrichtig für etwaige Unannehmlichkeiten oder Missverständnisse, die dadurch entstanden sein könnten.» Swatch messe dieser Angelegenheit höchste Bedeutung bei.
Swatch mit seinen Marken Omega, Longines und Tissot ist stark vom chinesischen Markt abhängig. Doch genau dort musste der Konzern im letzten Halbjahr einen starken Umsatzrückgang hinnehmen. Innerhalb von 1,5 Jahren ist der Anteil von China mit Hongkong und Macau am Gesamtumsatz der Swatch-Gruppe von 33 Prozent auf noch 24 Prozent gesunken. Für die zweiten sechs Monate 2025 geht das Unternehmen davon aus, dass sich der Konsum in China wieder etwas erholt. Der «Schlitzaugen»-Flop hilft dabei aber nicht.