Die türkische Lira ist im späten Dienstagshandel gegenüber dem US-Dollar auf ein weiteres Rekordtief gefallen. Im Tief mussten für einen Dollar 8,7744 Lira bezahlt werden - so viel wie noch nie. Beobachter sahen als Grund erneute Forderungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Zinssenkungen durch die Zentralbank des Landes.

Erdogan hatte in einem Fernsehinterview am Dienstag gesagt, dass er mit dem Notenbankchef gesprochen habe und dass Zinssenkungen ein Muss seien.

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Notenbankchef entlassen

Die Lira ist seit geraumer Zeit stark unter Druck. Zuletzt hatte die Talfahrt wieder Fahrt aufgenommen, nachdem die Führung der Zentralbank entlassen worden war. Damit hat sich die Hoffnung auf eine konsequente Inflationsbekämpfung in der Türkei zerschlagen.

Der Vorgänger des amtierenden Notenbankchefs hatte in einer kurzen Amtszeit seit dem vergangenen November versucht, mit Zinserhöhungen gegen die steigende Inflation anzukämpfen und konnte den Kurs der Währung zeitweise stabilisieren.

Die Türkei befindet sich derzeit in einer Spirale aus einer vergleichsweise hohen Inflation und einer immer stärker abwertenden Währung. Im April war die Inflationsrate auf etwas über 17 Prozent gestiegen.

(sda/gku)