Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet - nach einem satten Umsatzplus von nach oben revidiert 10,7 Prozent im März.

Beflügelt wurde die Konsumlust der Bürger in jenem Monat auch durch das billionenschwere Pandemie-Hilfspaket von US-Präsident Joe Biden, das unter anderem Einmalschecks in Höhe von 1400 Dollar für Millionen Amerikaner umfasste.

Ökonom Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg verweist zur Einordnung darauf, dass die US-Einzelhandelsumsätze im April immerhin auf "ihrem hohen Vormonatsniveau" stagnierten. Nach seiner Einschätzung enthalten die in den zurückliegenden Wochen veröffentlichten Konjunkturindikatoren eine Botschaft: «Es wird im Zweifel weniger Wachstum, aber mehr Inflation geben als bislang gedacht.»

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Preise erhöhen sich

So hat sich die Erholung am US-Arbeitsmarkt im April völlig überraschend verlangsamt. Es entstanden nur 266.000 Jobs ausserhalb der Landwirtschaft und damit weit weniger als erwartet. Zugleich hat ein überraschend grosser Anstieg der Verbraucherpreise um 4,2 Prozent Befürchtungen ausgelöst, dass die Inflation aus dem Ruder laufen könnte.

Die US-Notenbank unterstützt die von der Corona-Krise getroffene Wirtschaft mit monatlichen Geldspritzen von 120 Milliarden Dollar. Sie will daran so lange festhalten, bis wesentliche Fortschritte auf dem Weg zu Preisstabilität und Vollbeschäftigung erreicht sind. Die anziehende Inflation sieht sie als vorübergehendes Phänomen, das derzeit keinen Kurswechsel in der Geldpolitik nötig mache, die wohl noch auf Jahre hinaus auf Niedrigzins ausgerichtet bleibe.

(awp/tdr)