Insgesamt beliefen sich die Uhrenexporte im Februar auf 1,60 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Minus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Donnerstag mitteilte.

Dabei hätten die Exporte von einem positiven Basiseffekt wegen des schwachen Vorjahresmonats profitiert, als die Corona-Krise ihren Anfang nahm. Wegen der ausgeprägten Unterschiede innerhalb der einzelnen Märkte sei dir Rückkehr auf den Wachstumspfad allerdings noch nicht gelungen.

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Gegenüber dem Januar, als noch ein Rückgang von 11 Prozent resultiert hatte, kam es gleichwohl zu einer Stabilisierung. In den Monaten davor, also im Oktober, November und Dezember, hatte das Minus erstmals seit Beginn der Pandemie nicht mehr im zweistelligen Prozentbereich gelegen.

Im April waren die Ausfuhren von Zeitmessern wegen Ladenschliessungen und Reisebeschränkungen um über 80 Prozent eingebrochen, ab Juni hatte dann die Erholung eingesetzt, obwohl der Rückgang damals immer noch gut ein Drittel betrug.

USA überholt China als wichtigsten Exportmarkt

Gesteigert wurden die Exporte im Februar insbesondere in den drei wichtigsten Absatzmärkten. Vor allem der Wert der nach China exportierten Uhren und Schmuck hat sich mit 191,4 Millionen Franken gegenüber Februar 2020 mehr als verzweieinhalbfacht, lag aber tiefer als im Januar 2021. Im "Reich der Mitte" begann die Pandemie etwas früher, wurde aber auch schneller als etwa in den USA oder in Europa in den Griff bekommen. Da Chinesen kaum mehr auf Reisen gehen, kaufen sie teure Uhren und Schmuck vermehrt im eigenen Land ein.

In den neu wieder grössten Markt USA führten die hiesigen Uhrenmanufakturen mit 223,9 Millionen Franken 8,8 Prozent mehr aus als vor einem Jahr. Und auch der drittgrösste Markt Hongkong verzeichnete ein Plus von 9,2 Prozent auf 155,9 Millionen. Noch unter den Vorjahreswerten lagen die Exporte nach Japan, Grossbritannien und Singapur, den drei nächstwichtigen Märkten.

Weiter fortgesetzt hat sich im Februar auch der Trend, dass günstigere Zeitmesser gegenüber teuren Schweizer Uhren an Boden verlieren. Uhren von Marken wie Swatch und Certina oder von Modelabels wie Puma oder Guess setzt nicht nur die Coronakrise, sondern seit längerem die wachsende Konkurrenz der Apple Watch oder von Fitnesstrackern zu.

So sackten im Februar die Ausfuhren von Schweizer Uhren mit Exportpreisen von unter 200 Franken wertmässig um über 16 Prozent und gemessen an Stückzahlen gar um knapp 40 Prozent ab, wogegen der Exportumsatz mit Uhren in der Preisklasse 200 bis 500 Franken im zweistelligen Prozentbereich zulegte und die Uhren im Luxussegment zumindest in Stückzahlen etwas über dem Vorjahr lagen.

(awp/tdr)