2024 war ganz mies – jetzt startet Volkswagen auch schlecht ins Jahr 2025. Der VW-Konzern meldet einen Gewinneinbruch: Unter dem Strich ging der Gewinn im ersten Quartal im Jahresvergleich um knapp 41 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro zurück. Das teilte das Unternehmen am Mittwochmorgen in Wolfsburg (D) mit.
Zum einen machen dem deutschen Autobauer die bereits bekannten milliardenschweren Sonderbelastungen zu schaffen. Die CO2-Rückstellungen in Europa sowie Rücklagen für den Dieselskandal sorgten für Kosten von 1,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stürzt darum um 37 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro ab. In den ersten drei Monaten zeigten sich aber auch Probleme im chinesischen Markt, wo VW spürbar weniger verdiente. Mit seinen Batteriegeschäften fuhr VW einen höheren Verlust ein.
Die Jahresprognose bestätigte der Konzern – jedoch enthält sie weiter keine Zolleffekte der Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump.
Finanzchef gibt sich optimistisch
«Wie erwartet, ist der Volkswagen-Konzern mit gemischten Ergebnissen ins Geschäftsjahr gestartet», sagte Arno Antlitz, Finanzchef der Volkswagen Group, der Mitteilung zufolge. «Unsere Autos kommen sehr gut bei unseren Kunden an. Der Auftragseingang in Westeuropa ist deutlich gestiegen, und unsere Auftragsbücher füllen sich schnell.» Der Absatz von E-Autos habe sich in Westeuropa deutlich erhöht.
«Gerade, weil die weltweiten ökonomischen Rahmenbedingungen gegenwärtig so unsicher sind, müssen wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir selbst beeinflussen können», sagte Antlitz. «Das heisst: Zu unserem starken Angebot an Fahrzeugen müssen wir eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur sicherstellen, damit wir auch in einer sich schnell verändernden Welt erfolgreich bleiben.»
Auch Mercedes hat zu kämpfen
Neben VW hat ein weiterer deutscher Autobauer schwache Geschäftszahlen präsentiert. Bei Mercedes-Benz sackte der Gewinn im ersten Quartal um knapp 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro ab. Auch hier spielte der chinesische Markt eine Rolle.
Der Umsatz gab um gut 7 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro nach, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte. Grund dafür war, dass der Absatz weltweit wie bereits bekannt geschrumpft war. Im Tagesgeschäft, sprich vor Zinsen und Steuern, rutschte das Ergebnis wegen der schwierigen Lage um fast 41 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro ab. In der wichtigen Pkw-Sparte schrumpfte die von Investoren stark beachtete bereinigte operative Gewinnmarge um 1,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent. Das war ein geringerer Rückgang als von Analysten befürchtet.
Zölle dämpfen Aussichten
Wegen der US-Importzölle auf Autos geht der Konzern in diesem Jahr von deutlichen Belastungen für die Gewinne aus. Derzeit seien die Auswirkungen auf die Nachfrage angesichts der schwankungsanfälligen Entwicklungen und möglichen Gegenmassnahmen jedoch nicht verlässlich zu beurteilen, hiess es.
Ohne die Berücksichtigung der in Kraft getretenen Zölle hätten die bisherigen Aussagen zum Ausblick Bestand, hiess es von den Stuttgartern. Bleibe die aktuelle Handelspolitik bestehen, sei mit negativen Effekten auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, den freien Mittelzufluss und die operativen Margen in den Geschäftsfeldern zu rechnen, räumte Mercedes ein.
(sda/dob)