Die Nummer Drei des japanischen Automobilkonzerns Nissan plant, das Unternehmen zu verlassen. Und wechselt zu einem führenden Elektromotorenhersteller. Der Schritt kommt abrupt und versetzt dem skandalgeplagten japanischen Autohersteller einen weiteren Schlag.

Die Aktien fielen in der Folge auf den niedrigsten Stand seit 8 Jahren. Jun Seki, der stellvertretende operative Chef, der für die Leistungserholung von Nissan verantwortlich ist, plant, den japanischen Hersteller Nidec als Präsident und operativer Leiter zu verstärken. Der 58-Jährige, der den Wechsel gegenüber dem Nachrichtendienst Bloomberg bestätigte, gehörte zu den Anwärtern auf die Position des CEO von Nissan im Oktober. Seki nahm seine derzeitige Position erst im Dezember an.

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Nissan hat seit der überraschenden Verhaftung des ehemaligen langjährigen Chefs Carlos Ghosn im vergangenen Jahr einige Vorstandsabgänge erlebt. Doch Sekis Ausscheiden fällt besonders aus der Reihe, weil er Teil eines Triumvirats war, das gegründet wurde, um die Führungsverantwortung bei dem Autohersteller gleichmässiger zu verteilen.

Der Wechsel bedeutet einen weiteren Dämpfer für den Konzern Nissan, der sich von dem Chaos, das durch Ghosns Verhaftung und den Abschwung der Industrie ausgelöst wurde, nur schwer erholen kann. Die Gewinne liegen auf einem zehnjährigen Tiefststand und die Beziehungen zum französischen Partner Renault sind angespannt.

Der Weggang von Seki, der den größten Teil seiner Karriere in der Konstruktion und Fertigung bei Nissan verbracht hat, kommt zu einer für das Unternehmen und den Automobilsektor prekären Zeit. Die etablierten Automobilhersteller suchen durch Konsolidierung nach Größenvorteilen, um  Milliarden von Dollar an Investitionen so einzusetzen, dass der Wandel hin zu Elektro- und selbstfahrenden Autos gelingen kann.

Die Aktien des Unternehmens fielen am Mittwoch in Tokio um 3.1 Prozent auf 633 Yen, den niedrigsten Stand seit 2011. Die Aktie hat in diesem Jahr 28 Prozent verloren. Nidec kletterte um 0.3 Prozent nach oben.

Nissan hat die Entscheidung von Seki akzeptiert, das Unternehmen zu verlassen, sagte der Autohersteller am Mittwoch in einer Erklärung und fügte hinzu, dass er sich weiterhin auf die Schlüsselbereiche konzentrieren werde, einschließlich der Geschäftsumstellung unter dem neuen Management. Shiro Ikushima, ein Sprecher des in Kyoto ansässigen Unternehmens Nidec, lehnte einen Kommentar ab.