Das Weltwirtschaftsforum (WEF) sieht in der Corona-Pandemie eine ernste Gefahr für den Umstieg auf erneuerbare Energien. Der «beispiellose Rückgang der Nachfrage», die Preisschwankungen und der Druck, Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft schnell abzufedern, «stellen die kurzfristigen Ziele der Wende in Frage», teilte die Stiftung zur Veröffentlichung ihres neuen Energiewende-Index' mit. Die Krise könnte zugleich aber auch eine Chance sein - wenn die Konjunkturpakete der Regierungen langfristige Strategien umsetzten.

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«Die Coronavirus-Pandemie bietet eine Möglichkeit, unorthodoxe Eingriffe in die Energiemärkte und eine globale Zusammenarbeit in Betracht zu ziehen, um eine Erholung zu unterstützen, die den Energiewandel beschleunigt, sobald die akute Krise abklingt», teilte WEF-Energieexpertin Roberto Bocca mit. Dieser «umfangreiche Neustart» ermögliche Strategien, die letztlich das Wachstum der Weltwirtschaft auf nachhaltige und gerechte Weise unterstützten.

Schweiz weit vorne

Der Energiewende-Index 2020 vergleicht 115 Länder - Deutschland liegt dabei auf Platz 20, drei Plätze weiter hinten als noch im Vorjahr. Das Weltwirtschaftsforum bescheinigt der Bundesrepublik einen «moderat positiven» Trend: «Deutschland hat ein starkes Engagement beim Kohleausstieg und der Dekarbonisierung der Industrie durch die Einführung sauberen Wasserstoffs bewiesen, aber die Finanzierbarkeit der Energiedienstleistungen stellten eine Herausforderung dar.» Was Strompreise angeht, liegt Deutschland weit hinten im Ranking.

Die Plätze eins bis drei belegen Schweden, die Schweiz und Finnland. Schlechte Noten bekommen die USA (Platz 32), Kanada (28), Brasilien (47) und Australien (36) mit «stagnierenden oder rückläufigen» Ergebnissen. Die USA würden zum ersten Mal nicht unter den Top 25 aufgeführt, was in erster Linie auf den unsicheren Regulierungsrahmen für die Energiewende zurückzuführen sei, hiess es.

(sda/tdr)