Die Märkte in Asien können sich am Montag nach der Rettungsaktion für die Credit Suisse und dem koordinierten Vorgehen der Zentralbanken auf keine gemeinsame Richtung einigen. Sorgen über eine Rezession und eine mögliche weltweite Krise im Bankensektor beeinträchtigten die Nachfrage nach Risikopapieren vor allen in Japan.

Im Rahmen eines von den Aufsichtsbehörden am Sonntag geschnürten Pakets wird die Schweizer Grossbank UBS drei Milliarden Schweizer Franken für das traditionsreiche, 167 Jahre alte Geldhaus auf den Tisch legen und bis zu 5,4 Milliarden Dollar an Verlusten übernehmen – gestützt von massiven Staatsgarantien. Gleichzeitig kündigten die Zentralbanken, darunter die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan, am Sonntag gemeinsam an, die Marktliquidität zu unterstützen, indem sie die Häufigkeit der siebentägigen US-Dollar-Swapgeschäfte von wöchentlich auf täglich erhöhten.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Ungelöste Probleme des US-Bankensektors

Die Volatilität an den Märkten hat durch die Schritte zwar vorerst nachgelassen, aber die Anleger sind nach einer Woche, in der die systemrelevante Credit Suisse durch die Turbulenzen auf dem Anleihemarkt infolge des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank in die Knie gezwungen wurde, weiterhin besorgt über das, was als Nächstes passieren könnte.

«Der Markt sieht es positiv, dass ein Bereich der Besorgnis beseitigt wurde», sagte Jason Wong von BNZ in Wellington. «Aber das löst nicht die spezifischen Probleme des US-Bankenwesens, wo die Einlagen in sicherere Banken abfliessen.» Um das Vertrauen in den Bankensektor zurückzugewinnen, müsse wahrscheinlich noch mehr getan werden, «sonst stehen wir in einer Woche immer noch vor denselben Problemen».

Asiatische Börsen leicht im Minus

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 27.106 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 1,1 Prozent und lag bei 1938 Punkten. In Japan verlor der Bankenindex 0,92 Prozent, nachdem er zuvor um mehr als ein Prozent gestiegen war. Mitsubishi UFJ verlor 0,77 Prozent und Sumitomo Mitsui rutschte um 0,51 Prozent ab. Mizuho fiel um 1,45 Prozent.

«Ich hatte gedacht, dass die Nachricht über die Rettung der Credit Suisse positiv für den Markt sein würde, aber er ist tiefer gefallen als ich erwartet hatte», sagte Shigetoshi Kamada von Tachibana Securities. «Globale Investoren halten sich derzeit von Risikoanlagen fern, sodass der japanische Markt im Einklang mit diesem Trend sinkt.»

Die Börse in Shanghai lag 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 0,1 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 132,03 Yen und legte 0,2 Prozent auf 6,8975 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9263 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,0666 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9881 Franken. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2173 Dollar. 

(reuters/mth)