Der weltgrösste Schokoladenkonzern knackte beim Umsatz die 10-Milliarden-Grenze: Von September 2024 bis Mai diesen Jahres nahm er 10,9 Milliarden Franken ein, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag hiess. Das sind in Schweizer Franken 49,6 Prozent mehr als im Vorjahr. In Lokalwährungen hätte das Plus gar 56,7 Prozent betragen.
Verantwortlich dafür war vor allem das flexible Kosten-Plus-Preismodell, mit dem Barry Callebaut die stark gestiegenen Kakaopreise erfolgreich an die Kundschaft weitergegeben hat.
Mengenmässig ging der Verkauf über die gesamte Zeitperiode aber um 6,3 Prozent zurück. In absoluten Zahlen verkaufte die Gruppe noch 1,6 Millionen Tonnen Schokolade.
Ein Rückgang war zwar erwartet worden, nachdem das Volumen bereits im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres zurückgegangen war. Das Ausmass war nun aber grösser, als es Analysten vorhergesagt hatten. Der AWP-Konsens rechnete nur mit einem Rückgang von 5,1 Prozent.
«Beispielloses Marktumfeld»
«Unsere Industrie erlebt seit 18 Monaten ein beispiellos disruptives und volatiles Marktumfeld», wurde CEO Peter Feld in der Mitteilung zitiert.
Im dritten Quartal allein lag das Minus sogar bei 9,5 Prozent. Besonders betroffen war das Kakaogeschäft (Global Cocoa), dessen Volumen wegen geringerer Nachfrage, Versorgungsengpässen und der gezielten Priorisierung profitabler Segmente um 11,3 Prozent einbrach. Im Schokoladengeschäft (Global Chocolate) fiel der Rückgang mit 5,1 Prozent etwas moderater aus. Dort belasteten ein verändertes Kundenverhalten, vor allem in Nordamerika, sowie anhaltende Unsicherheiten im Markt, wie das Unternehmen mitteilte.
Ziele reduziert
Für das Gesamtjahr passte Barry Callebaut seine Ziele, die erst im Frühjahr korrigiert wurden, erneut an. Für den Rest des Geschäftsjahres, das noch bis August dauert, erwartet der Konzern ein Wachstum des wiederkehrenden EBIT im mittleren bis hohen einstelligen Bereich, und bei der Verkaufsmenge einen Rückgang von rund 7 Prozent statt im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Darüber hinaus ergriff das Unternehmen Massnahmen, seine hohe Verschuldung senken, die sich im Februar 2025 auf das 6,5-Fache des wiederkehrenden EBITDA belief - vor allem wegen gestiegener Lagerbestände infolge hoher Kakaopreise. Dazu plant das Unternehmen, das Nettoumlaufvermögen zu reduzieren, den EBITDA durch Preisanpassungen und Effizienzgewinne zu steigern und den Finanzierungsmix zu optimieren. Ziel ist es, die Abhängigkeit von den volatilen Kakaopreisen zu verringern und die finanzielle Stabilität zu verbessern.