740 Haushalte kann die auf 2500 Metern über Meer höchstgelegene Solaranlage Europas künftig im Sommer und im Winter mit Strom versorgen, sagten die Verantwortlichen des Projekts Alpinsolar.

Die Anlage der Axpo und der IWB ist zur Zeit zu zwei Dritteln fertig gebaut. Erst im August 2022 sollen alle 5000 Solarmodule montiert sein. Dennoch produzierte sie am Freitag erstmals Strom. Dieser wurde zum Abnehmer Denner in Linthal geliefert. Der Detailhändler bezieht den Solarstrom die nächsten 20 Jahre.

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Bundesrätin lobt Projekt als zukunftsweisend

Bundesrätin und Energieministerin Simonetta Sommaruga sprach am Freitag von einem zukunftsweisenden Projekt. Damit werde aufgezeigt, dass die Versorgungssicherheit mit Strom in der Schweiz auf der Agenda angekommen sei. Gleichzeitig warnte sie aber auch davor, sich zu fest darauf zu verlassen. "Wir brauchen rasch noch mehr einheimischen Strom", sagte Sommaruga.

Auf den allgemeinen Vorwurf, dieses Projekt sei nicht rentabel antwortete Sommaruga, dass die Sicherheit, dass die Schweiz auch in Zukunft genügend Strom habe, nun mal nicht gratis sei. Mit der geplanten Revision des Energiegesetzes hätten die Eidgenössischen Räte vor einer Woche ein Fördersystem für erneuerbare Energien verabschiedet. Dies zeige auf, dass das Parlament und der Bund hier einer Meinung seien.

Sonnensichere Lage oberhalb der Nebeldecke

Axpo und IWB vermarkten die Anlage als Beitrag zur Versorgungssicherheit im Winter. Fast die Hälfte des Stroms soll das Muttsee-Solarkraftwerk dann liefern. Da das Solarkraftwerk aufgrund des alpinen Standorts über der Nebeldecke liege, sei es im Winter effektiver, als Solaranlagen im Mittelland. Zudem stehe die nach Süden ausgerichtete Staumauer günstig zur Sonne. Die Kosten für das Projekt liegen bei 8 Millionen Franken.