Vertreter der EU-Staaten wollen am Mittwoch über ein einheitliches Vorgehen in ihrer Reaktion auf die Coronavirus-Welle in China beraten. Dies teilte die amtierende schwedische Ratspräsidentschaft am Montag in Brüssel mit. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie mit Einreisenden aus China umgegangen werden soll. Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin sagte, man beobachte die Situation genau und stimme sich auch mit den EU-Partnern ab. Es würden «alle Massnahmen erstmal in Betracht» gezogen.

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Frankreich testet bereits

Die französische Regierung hatte die anderen EU-Staaten am Sonntag aufgefordert, aus China kommende Reisende auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen zu lassen. Verkehrsminister Clement Beaune begründet seine Forderungen damit, das Passagiere aus China über den Umweg über andere Länder ungetestet nach Frankreich einreisen könnten. «Darum müssen wir uns abstimmen, damit wir effektiver sein können.» An französischen Flughäfen werden Einreisende aus China bereits generell auf das Virus getestet. Auch Italien und Spanien haben mit entsprechenden Regelungen reagiert. Die Bundesregierung sieht dazu bislang keine Veranlassung.

Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier warnte vor den wirtschaftlichen Folgen der neuen Welle in China und dringt auf einen Notfallplan. «Wenn die chinesischen Häfen und Fabriken geschlossen werden, weil fast alle Beschäftigten krank sind, zieht das dramatische wirtschaftliche Folgen nach sich», sagte die Ökonomin von der US-Universität Berkeley dem «Handelsblatt». Nach ihrer Ansicht würden dann die Lieferketten wieder zusammenbrechen und damit die Preise für Rohstoffe und Vorprodukte enorm in die Höhe treiben. Die Regierung in Peking hatte Anfang Dezember unter dem Druck von Protesten und einer schwächelnden Wirtschaft eine abrupte Abkehr von ihrer strikten Null-Covid-Politik verkündet. Seitdem rollt eine Corona-Welle durch das Land mit rund 1,4 Milliarden Bewohnern. 

(Reuters)