Von Anfang Juni bis Mitte August starteten 49 Prozent der gut 17'000 kommerziellen Flüge mit mehr als 15 Minuten Verspätung. Im Sommer 2024 waren es allerdings mit 58 Prozent noch deutlich mehr gewesen.
Und auch die durchschnittliche Dauer der Verspätung verbesserte sich. Statt 44 Minuten wie im Vorjahr mussten Reisende diesen Sommer im Schnitt nur noch 38 Minuten auf ihren Abflug warten. Das ergab eine Auswertung des online aufgeschalteten Abflugtableaus des Flughafens. Ein Teil der Verspätungen kann zudem manchmal noch während des Flugs aufgeholt werden.
Weniger Nachtflüge
Die Zahl der Flüge, die sich aufgrund der Verspätung in die Nacht verschoben, sank ebenfalls. Von 23 Uhr bis 23.30 Uhr - die halbe Stunde, die für den Abbau von Verspätungen vorgesehen ist - hoben in diesem Sommer noch 116 Flugzeuge ab. 2024 waren es noch 231 gewesen. Der Anteil an den Gesamtflügen halbierte sich damit von 1,4 auf 0,07 Prozent.
Über diese halbe Stunde zum Verspätungsabbau wird derzeit auf politischer Ebene gestritten: Eine kantonale «Nachtruhe»-Initiative verlangt eine Verkürzung der Betriebszeiten von 6 bis 23 Uhr.
Massnahmen greifen
Das Thema Verspätung ist ein Dauerbrenner bei den Flugreisen, besonders im Sommer. Die Flughäfen und Airlines haben sich daher auf die Fahnen geschrieben, die Pünktlichkeit zu erhöhen. Der Flughafen Zürich setzt neben zusätzlichem Personal beispielsweise ein Kamerasystem ein, das Verzögerungen bei der Flugzeugvorbereitung frühzeitig erkennt sowie ein Planungssystem zur Optimierung der Abläufe.
Die Fluggesellschaft Swiss hat im letzten Herbst 300 Massnahmen eingeführt. Dazu zählen etwa eine Verlängerung der Umsteigezeit, Turnaround-Manager, die die Abfertigung der Flugzeuge verbessern sollen sowie höhere Reserven. Am Donnerstag will die Swiss öffentlich Bilanz über den Sommerflugbetrieb ziehen.
Gemäss den von AWP ausgewerteten Daten verspäteten sich bei der Swiss von Juni bis Mitte August 51 Prozent der Flüge ab Zürich - nach 61 Prozent im Vorjahr.