Das ergab eine Auswertung der EU-Pestizid-Datenbank, wie die Verbraucherorganisation mitteilte. Die Genehmigungen werden demnach zum Teil seit vielen Jahren immer wieder über das ursprüngliche Ablaufdatum der Zulassung hinaus verlängert - ohne, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) eine neue Sicherheitsbewertung vorgenommen hat.

"Das EU-Pestizid-Zulassungssystem hat so viele Schwachstellen, dass eine Reform dringend notwendig ist", sagte Lars Neumeister von Foodwatch. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir müsse sich hierfür in Brüssel einsetzen.

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Mehr Mittel für Risikobewertung

Konkret fordert die Organisation höhere Zulassungsgebühren für die Pestizidhersteller, damit die EU-Behörden ausreichend finanzielle Mittel für die Risikobewertungen zur Verfügung haben. Zudem sollten alle Pestizide, deren Genehmigungen ohne erneute Efsa-Überprüfung verlängert wurden, sofort vom Markt genommen werden.

Ein Wirkstoff, der in einem Pflanzenschutzmittel in der EU eingesetzt werden soll, muss von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Die Genehmigung ist in der Regel zehn Jahre lang gültig. Im Anschluss können die Hersteller eine Verlängerung beantragen, wobei Daten einbezogen werden müssen. In Zweifelsfällen kann eine Zulassung aber auch befristet verlängert werden, bis eine neue Verlängerung abschliessend geprüft wurde.