Die auf die Finanzbranche spezialisierte Softwareschmiede Temenos lotet dem Vernehmen nach mit Beratern derzeit erneut das Interesse möglicher Kaufinteressenten aus. Im vergangenen Jahr waren Übernahmegespräche an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert. 

So sollen sich unter anderem die Private-Equitiy-Firmen EQT AB, Permira, Nordic Capital, Thoma Bravo und KKR & Co. das Geschäft angeschaut haben. Der Kurs der Temenos-Aktie ist in den letzten zwölf Monaten um 29 Prozent gesunken. Im frühen Handel am Donnerstag legte das Papier aber um bis zu 6,7 Prozent zu. 

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Temenos hat im vergangenen Jahr rund ein Fünftel an Wert verloren. In dieser Zeit wurde das Unternehmen von dem aktivistischen Investor Petrus Advisers unter Druck gesetzt, CEO Max Chuard zu ersetzen und seine Strategie zu überprüfen.

Wie zu hören ist, will der bei der nächsten Generalversammlung scheidende Verwaltungsratspräsident Andreas Andreades noch vor seinem Abtritt einen Verkauf zumindest prüfen lassen. Temenos entwickelt vor allem Software für Wealth Manager und Banken. Zu den Anteilseignern zählt unter anderen der Schweizer Milliardär Martin Ebner.

Gerüchte im Temenos-Verkauf gibts seit Jahren

Die Frage ist informierten Kreisen zufolge erneut, ob Beteiligungsgesellschaften bereit sind, einen akzeptablen Preis zu bieten und ob sie eine Finanzierung gestemmt bekommen. Die Beratungen laufen noch. Dass eine der Private-Equity-Firmen ein Gebot abgeben wird, sei nicht sicher. Vertreter von Temenos, EQT, Permira, Thoma Bravo und KKR wollten sich zum Thema nicht äussern. Ein Sprecher von Nordic Capital reagierte nicht umgehend auf eine Anfrage um Stellungnahme.

Temenos steht seit Jahren auf der Einkaufsliste von auf Technologie fokussierten Buyout-Fonds. Zuletzt hatte sich unter anderem EQT um das Unternehmen bemüht. In der Vergangenheit waren die Gespräche wegen unterschiedlicher Preiserwartungen und Bedenken zum Geschäftsmodell von Temenos in Stocken geraten. Das Management hatte zudem die Prognose gesenkt. 

Als Interessent für Temenos gelte neben Beteiligungsgesellschaften auch der deutsche Softwareriese SAP, wie die «Finanz und Wirtschaft» letzte Woche berichtete.

(Bloomberg/mth)