Angesichts nicht mehr ganz so stark steigender Preise hat sich die Stimmung der Verbraucher in der Euro-Zone zu Jahresbeginn aufgehellt. Das Barometer für das Konsumklima stieg im Januar um 1,1 Punkte auf minus 20,9 Zähler, wie aus der am Montag veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem etwas stärken Zuwachs auf minus 20,0 Punkte gerechnet. Trotz der zuletzt positiven Entwicklung bleibt das Barometer aber weit unter seinem langjährigen Durchschnittswert.

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Trotz Verlangsamung nagt die Teuerung

Ein Grund für die zumindest nicht mehr ganz so trübe Stimmung dürfte der verlangsamte Anstieg der Verbraucherpreise sein. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Dezember in der Währungsunion um 9,2 Prozent, nach 10,1 Prozent im November. Trotzdem nagt die Teuerung - die von hohen Energie- und Nahrungsmittelpreisen angetrieben wird - immer noch stark an der Kaufkraft von Verbrauchenden. Viele von ihnen sind deshalb dazu gezwungen, ihren Konsum einzuschränken.

Weitere Zinserhöhungen der EZB sind möglich

Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Schlüsselzinsen seit Juli 2022 inzwischen bereits viermal nach oben gesetzt - zuletzt im Dezember um 0,50 Prozentpunkte. Sie strebt auf mittlere Sicht eine Teuerungsrate von zwei Prozent an. Der an den Finanzmärkten massgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit inzwischen bei 2,0 Prozent. Die Frankfurter Währungshüter werden nach Darstellung des niederländischen EZB-Ratsmitglieds Klaas Knot sowohl im Februar als auch März die Zinsen um voraussichtlich jeweils 0,5 Prozentpunkte anheben. Auch in den Monaten danach werde die EZB mit weiteren Zinserhöhungen nachlegen, sagte Knot am Sonntag in einem Interview des Senders WNL. Man werde im März noch nicht durch sein. Weitere Schritte im Mai und Juni würden folgen.

(reuters/rul)