Während 1995 erst 17 Prozent des in der Schweiz verkauften Mineralwassers aus Import-Quellen stammten, sind es heute 48 Prozent, wie aus einer am Mittwoch publizierten Mitteilung des Verbands Schweizer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten (SMS) hervorgeht.

Immerhin kommt das Flaschenwasser meistens nicht von sehr weit her. "Bekannte Importprodukte stammen hauptsächlich aus dem benachbarten Ausland", heisst es in der Mitteilung weiter.

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Über 20 Schweizer Quellen

In der Schweiz gibt es über 20 Mineralquellen, wo Mineralwasser abgefüllt wird, darunter in Henniez, Vals, Rhäzüns oder Eptingen. Natürliches Mineralwasser ist ein geschützter Begriff. Es bezeichnet laut dem Verband Schweizerischer Mineralquellen "mikrobiologisch einwandfreies Wasser, das seinen Ursprung in einer unterirdischen Schicht oder Lagerstätte hat und aus einer Quelle gewonnen wird".

Allerdings ist noch lange nicht jede Quelle auch eine Mineralquelle. Mineralwasser nimmt auf seinem Weg bis zur Quelle je nach Geologie Mineralien, also natürlich vorkommende chemische Elemente oder Verbindungen wie zum Beispiel Natrium, Calcium oder Magnesium, auf. Somit unterscheidet sich jedes natürliche Mineralwasser in seiner Zusammensetzung.

Laut dem SMS ist natürliches Mineralwasser in der Schweiz das beliebteste Kaltgetränk. Der Pro-Kopf-Konsum betrug im vergangenen Jahr 104 Liter. Das ist etwas weniger als noch in den Jahren davor. Laut dem Verband tranken Schweizerinnen und Schweizer in den letzten Jahren jeweils zwischen 108 und 115 Liter Mineralwasser pro Jahr.

Weniger Süssgetränke

Nachdem der Konsum von Süssgetränken jahrelang gesunken ist, stagniert er gemäss dem Bericht nun. 2007 lag der Pro-Kopf-Konsum noch bei 79 Liter im Jahr, 2021 waren es noch 64 Liter. Das seien weniger als zwei Deziliter pro Tag.

Auch hier zeigt sich eine Zunahme der importierten Getränke. So wurde 2021 bereits jedes dritte Süssgetränk aus dem Ausland importiert. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat die Produktion in der Schweiz um einen Viertel abgenommen.

Die Getränkeproduzenten nehmen inzwischen vermehrt Rücksicht auf die höhere Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln. So sei der Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken über alle Kategorien hinweg von 2005 bis 2020 um 15 Prozent gesenkt worden. Zudem seien etwa 40 Prozent der in der Schweiz hergestellten Süssgetränke inzwischen zuckerfrei oder zuckerreduziert.

Von einer verbindlichen Zuckerreduktion will der Verband SMS allerdings nichts wissen. Er ist der Ansicht, dass die Ausweitung der Erklärung von Mailand, die bereits von diversen Lebensmittelherstellern unterzeichnet wurde und die eine Zuckerreduktion bei verschiedenen Lebensmittelkategorien vorsieht, auf Getränke nicht sinnvoll ist.